Zusammenfassung
Der kulturelle Wissensvorrat, der als nichthinterfragte Hintergrundannahmen in Situationsdefinitionen eingeht, enthält Wissen über biologische Geschlechtsunterschiede, das unsere patriarchale Gesellschaftsstruktur letztendlich legitimiert. Außerdem basiert die normative Integration der einzelnen in die Gemeinschaft in bezug auf das Geschlechterverhältnis auf den modernen Konzeptionen des bürgerlichen Frauenideals und des autonomen Individuums, die als intersubjektiv geteilte normative Ansprüche auch nicht ständig hinterfragt werden müssen. In einem dritten Schritt gilt es jetzt zu prüfen, inwieweit diesem geteilten Wissen und den akzeptierten Normen auch Persönlichkeitsstrukturen und individuelle Erfahrungen entsprechen, die die patriarchale Struktur der Lebenswelt vervollständigen. Inwieweit erfahren die sozial Handelnden die ausgeführten geschlechtsspezifischen Unterschiede an sich selbst und an anderen?
“Wenn ... die Persönlichkeitssysteme eine so feste Identität ausgebildet haben, daß sie realitätsgerecht die in ihrer Lebenswelt auftretenden Situationen bewältigen können, besteht der Beitrag der Sozialisationsprozesse zur Erhaltung der beiden anderen Komponenten einerseits in Interpretationsleistungen und andererseits in Motivationen für nonnenkonforme Handlungen”1.
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© 1995 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Offenbartl, S. (1995). Die Erfahrung geschlechtsspezifischer Unterschiede. In: Keine Moderne ohne Patriarchat?. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 151. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92511-4_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92511-4_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12708-8
Online ISBN: 978-3-322-92511-4
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