Zusammenfassung
Die Wahlbeteiligung in Deutschland sinkt. Der Anteil der Nichtwähler hat sich seit der Bundestagswahl 1983 mehr als verdoppelt. Bei der ersten Bundestagswahl nach der Wiedervereinigung machten 22,2 Prozent der wahlberechtigten Bürger von ihrem Wahlrecht keinen Gebrauch. Das ist der höchste Nichtwähleranteil bei Bundestagswahlen seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland überhaupt. Die Umfrageforschung weist aus, daß Nichtwahl als Verhaltensabsicht auch weiterhin anwächst. In der Öffentlichkeit und in der Wissenschaft wird die Frage diskutiert, wie man diesen Sachverhalt bewerten soll. Daß die repräsentativ verfaßte Demokratie in Gefahr sei, weil sich die Bürger von ihr abkehren, meinen die einen, daß auch Zeiten mit niedriger Wahlbeteiligung zur Normalität von Demokratien gehören, meinen die anderen.
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Klingemann, HD., Lass, J. (1995). Nichtwählen in der Bundesrepublik heute: Krise oder demokratische Normalität?. In: Reuband, KH., Pappi, F.U., Best, H. (eds) Die deutsche Gesellschaft in vergleichender Perspektive. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92509-1_3
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