Der Wissenschaftsrat und die Reform der außeruniversitären Forschung der DDR nach der deutschen Vereinigung

Zusammenfassung

Als im Herbst 1989 eine große Zahl vor allem junger Ostdeutscher begann, die Grenzen zu den Nachbarländern Polen, Tschechoslowakei und besonders Ungarn mit dem Ziel Bundesrepublik zu überqueren, konnte noch niemand voraussehen, daß das DDR-Regime innerhalb weniger Monate ins Wanken geraten und dann einem schnellen Ende zusteuern würde. Die Öffnung der Berliner Mauer am 9. November 1989, Helmut Kohl’s “Zehn-Punkte-Plan” für die deutsche Vereinigung und eben die “Abstimmung mit den Füßen” durch viele DDR-Bürger markierten wichtige Stationen des Zusammenbruchs des sozialistischen DDR-Systems. Viele Meinungsumfragen belegen, wie tief nicht nur die Ostdeutschen, sondern auch die Westdeutschen von diesem Prozeß aufgewühlt wurden.

Dieser Beitrag wurde ursprünglich für ein Kolloquium des Center for German and European Studies der Georgetown-Universität in Washington, D.C., USA, geschrieben. Der Verfasser dankt dem Direktor des Center, Prof. Samuel H. Barnes, für die Erlaubnis, den Aufsatz, der für diesen Zweck wesentlich überarbeitet wurde, in dieser Festschrift zu veröffentlichen. Er dankt ferner Dr. Hans-Jürgen Block vom Wissenschaftsrat für Unterstützung und wichtige Hinweise. Eine erste Übersetzung vom Englischen ins Deutsche besorgte Angelika Czerny.