Zusammenfassung
In diesem Kapitel werde ich die Geschichte der „pädagogischen Verarbeitung des Nationalsozialismus“ im Kontext der historisch-politischen Bildung verfolgen. Man kann für die fünfziger und sechziger Jahren noch sehen, daß die von mir gewählten Indikatoren — Forschung und Vermittlung — zwar auf verschiedenen Ebenen angesiedelt sind, aber noch in einem eigentümlichen Spannungsverhältnis stehen. Bildungshistorische Forschung und Aufklärung über die NS-Vergangenheit, historische Reflexion und die Vermittlung historischen Wissens speisen sich noch beide aus der optimistischen Annahme, zur Immunisierung gegenüber antidemokratischen Einstellungen beitragen zu können. Neben der Fortsetzung der historischen Analysen zur Theoriegestalt der NS-Pädagogik, der Untersuchung des Erziehungs- und Bildungsystems sind die sechziger Jahre nämlich das Jahrzehnt, in dem der Nationalsozialismus irreversibel zum Gegenstand der schulischen und außerschulischen Jugendarbeit gemacht wurde. Adornos berühmte Rundfunkvorträge über „Aufarbeitung der Vergangenheit“ und „Erziehung nach Auschwitz“ haben hier eine Verbindung von wissenschaftlicher Analyse und pädagogischer Aufgabe hergestellt, die bis zum heutigen Tage für Erziehungswissenschaft und Pädagogik aktuell ist.
Chapter PDF
Rights and permissions
Copyright information
© 1995 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Dudek, P. (1995). Der Nationalsozialismus als Thema historisch-politischer Bildung in der Bundesrepublik. In: „Der Rückblick auf die Vergangenheit wird sich nicht vermeiden lassen“. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92508-4_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92508-4_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12777-4
Online ISBN: 978-3-322-92508-4
eBook Packages: Springer Book Archive