Zusammenfassung
Die Geschichte ist über das neue Deutschland hereingebrochen. Seit dem Beitritt der DDR zur alten Bundesrepublik hat Vergangenheitsbewältigung Hochkonjunktur in den Medien und bei den professionellen Deutern des Zeitgeistes. Es gilt plötzlich, zwei Vergangenheiten zu bewältigen: Enquete-Kommissionen werden gebildet, Tribunale veranstaltet, Kongresse organisiert und Seminare angeboten. Ralph Giordanos plakativer These von der „zweiten Schuld“ der Deutschen wird ebenso plakativ und im Topos der selbsternannten Tabubrecher und jungen Geschichtsrevisionisten die „Legende von der zweiten Schuld“ entgegengesetzt (Kittel 1993), nach der in Sachen Vergangenheitsverarbeitung in Deutschland viel zuviel geschehen sei. Hier geht es nicht um Nebensächlichkeiten, sondern wie wir seit dem sogenannten „Historiker-Streit“ wissen, um eine neue politisch-historische Grundorientierung der Republik.
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© 1995 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Dudek, P. (1995). Annäherungen. In: „Der Rückblick auf die Vergangenheit wird sich nicht vermeiden lassen“. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92508-4_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92508-4_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12777-4
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