Zusammenfassung
Wissenschaft ist eine besondere Art, Geschichten über die Menschen und ihre Umgebung zu erzählen: so und so stellen wir uns die Welt vor. Mythos, Religion, Aberglaube, Kunst, Belletristik, Regenbogenpresse: alle liefern mehr oder weniger zusammenhängende Kollektionen von Weltverständnis. (In der nachkantianischen Formulierung Cassirers (1953/54, Bd. 1:9): es sind „Wege, die der Geist in seiner Objektivierung, d.h. in seiner Selbstoffenbarung verfolgt.“) Auf ihre Weise tun das auch die Wissenschaften. Sie sind heute besonders angesehen; viele glauben an ihre objektive Wahrheit, Unbestechlichkeit, Autorität, Genauigkeit, Erklärungs- und Vorhersagekraft. Das birgt Gefahr. Wissen ist Macht, weiß der Volksmund, und Foucault (1974:13): der Wille zur Wahrheit neigt in unserer Gesellschaft dazu, „auf die anderen Diskurse Druck und Zwang auszuüben“. Oder mit Karl Kraus (1955:83): „Die Wissenschaft überbrückt nicht die Abgründe des Denkens, sie steht bloß als Warnungstafel davor. Die Zuwiderhandelnden haben es sich selbst zuzuschreiben.“
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© 1992 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Schmitz, U. (1992). Wissenschaft und Technik: das Leben im Griff. In: Computerlinguistik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92483-4_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92483-4_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12350-9
Online ISBN: 978-3-322-92483-4
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