Zusammenfassung
Die strukturellen Unterscheide zwischen den neuen und den alten Bundesländern hinsichtlich der Umweltbelastung sind schon lange offensichtlich. Zusätzlich zu den tatsächlichen Unterschieden in der Umweltbelastung in Ost und West besteht möglicherweise noch ein Unterschied in der Wahrnehmung von Umweltproblemen. Da in der DDR brisanten und drängenden Umweltproblemen wenig Platz in der öffentlichen Diskussion eingeräumt wurde, fanden die Bürger der DDR in den Medien wenig Anregung zur Schärfung ihres Umweltbewußtseins. Im Gegensatz dazu steht ein seit den 80er Jahren stetig wachsendes Umweltbewußtsein der Westdeutschen, verbunden mit einer breiten öffentlichen Diskussion. Als Beispiel mag hier die Diskussion über das Recycling dienen, das in der DDR vornehmlich ökonomisch, insbesondere mit der Notwendigkeit zur Verringerung von Importen, begründet wurde. Im Vordergrund der Diskussion in den alten Bundesländern stand hingegen die Verringerung von Umweltbelastungen, auch um den Preis der Verteuerung von Produkten und Produktionsprozessen. Trotzdem zeigen Daten von EMMAG, daß 45 % der DDR-Bürger im Jahre 1990 sehr unzufrieden mit der damaligen Umweltsituation waren (Bräuer et al. 1993: 22).
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Literatur
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Harkness, J. (1994). Umweltrelevantes Verhalten im häuslichen Bereich. In: Braun, M., Mohler, P.P. (eds) Blickpunkt Gesellschaft 3. ZUMA-Publikationen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92480-3_6
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