Zusammenfassung
Um den Umfang der Untersuchung zu begrenzen, werde ich darauf verzichten, die einschlägigen linguistischen Theoriekonzepte im einzelnen darzustellen. Ich werde mich auf die Explikation des Prädikatsbegriffs konzentrieren und nur gelegentlich auf weitergehende theorieinterne Zusammenhänge eingehen. Allerdings sollte das Theorem, daß fachsprachliche Festlegungen ihre Bedeutung nur innerhalb der sie tragenden Theorie haben, stets mitbedacht werden. Vor den historisch-chronologischen Abriß (in 2.2) stelle ich einige Bemerkungen zur kategorialen Abgrenzung linguistischer Einheiten, die die Beschreibung des Prädikats im Deutschen vorbereiten sollen. Die Untersuchung neuerer Grammatiken der 80er Jahre (2.2.5) möchte ich sowohl als (vorläufigen) Abschluß der historisch-chronologischen Darstellung verstehen als auch im Sinne einer Demonstration. Es soll gezeigt werden, welche Information ein Benutzer jeweils erhält, wenn er eine der neueren Publikationen zum Status des Prädikats befragt; denn in der Regel dürfte es nicht so sein, daß ein Interessent mehrere Grammatiken liest und die Ergebnisse vergleicht und sprachwissenschaftlich einzuordnen weiß, sondern daß er zufällig die eine oder die andere Grammatik benutzt und so zu einem “gültigen” Urteil über das interessierende Phänomen gelangt.
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Literatur
Einen historischen Überblick bieten z.B. Arens (21969), S. 23 (vor allem Dionysius Thrax); Bünting/Bergholz (1979), S. 42 ff.; Engelen, Band 1 (1984), S. 61 ff. (vor allem Aelius Donatus); Sitta (1984), S. 2 ff. Ossner (1990) untersucht fünf neuere Gebrauchsgrammatiken (S. 98–105) und zeigt, daß die Klassifizierung der Wortarten von 5 bis 51 variiert. Vgl. auch seine tabellarische Übersicht, S. 106 f.
Vgl. Admoni (41982), Vorwort zur 1. Auflage, S. XII
Hempel (1969), S. 218; zur Kritik vgl. Werner (1975), S. 461 f.
Brinkmann (1969), S. 122: “So tun sich auch in der verbalen Wortart eine Reihe von Schichten auf, in denen verschiedene Auffassungen des Lebens verdichtet sind: 1. das Leben verstanden als Tun und Schaffen des Menschen, das die Welt verändert; 2. das Leben begriffen als Veränderung in der Zeit, die an Welt und Menschen erscheint; 3. das Leben als unveränderlich fließender Strom oder als ruhendes Sein; 4. das Leben als Schicksal; 5. das Leben als Wirkung einer außerpersönlichen und unbegreifbaren Macht.”
Engelen (1971), S. 9; S. 12 spricht er einschränkend vom “größten Teil der Verben”.
Glinz (21961), S. 28 ff.: “Der Satz und die Wortarten”
Grebe (1959), S. 77–80
Vgl. die tabellarische Übersicht bei Drosdowski (1984), S. 91 (§ 114); zur Kritik der morphologischen und syntaktischen Definitionsversuche vgl. Werner (1975), S. 462 f.
Helbig/Buscha (81982), Einleitung
Vgl. Harris (1952), S. 8 f.; vgl. auch die Zusammenfassung seiner Methode, S. 9 f., sowie die Analyse des Werbetextes “Millions Can’t be Wrong!”, S. 10–14; zur Analyse eines größeren Beispiels vgl. ebenda, S. 474–494; zur Axiomatisierung der Theorie vgl. Harns (1962), vor allem S. 43–47.
Engel (1988), S. 17; Engel bemüht sich vor allem darum, die Klasse der Partikeln weiter zu untergliedern. So kommt er zunächst auf 14 Wortklassen (21982, S. 64), später auf 26 Wortklassen bzw. Wortsubklassen (1988, S. 27).
Autorenkollektiv (1981), S. 488–490
Autorenkollektiv (1981), S. 492
Menzel (1986), S. 14–16, und Übersicht, S. 17; einen ähnlichen Weg haben bereits Bunting/Bergholz (1979) eingeschlagen, vgl. S. 45 f.
Vgl. die entsprechenden Stichwörter in Homberger (1989 b). Ossner (1990) stellt abschließend zu seiner Untersuchung fest, “daß bislang die Unterschiede zwischen formaler und funktionaler Betrachtungsweise zu wenig gesehen und systematisch verarbeitet wurden” (S. 113).
Glinz (41965), S. 466; er stellt fest, daß “noch niemand ein befriedigendes, harmonisches, logisch klares System der Wortarten” hat aufstellen können. Vgl. auch Admoni (41982), S. 219 Ossner (1990) kommt nach seiner Wortarten-Untersuchung in mehreren neueren Grammatiken zu dem Fazit: “Denn nicht nur beziehen sich die einzelnen Grammatiken kaum aufeinander, die Terminologie ändert sich auch bei einem Autor ohne Not”; S. 107, Anmerkung 19.
Seyfert (1976), S. 290: “… die Bedeutung eines Verbs kennen, schließt die Kenntnis der möglichen Satztypen ein, in denen es ein sinnvolles Prädikat darstellen kann.” Vgl. auch S. 245
Whorf (1963), S. 14; er weist ferner darauf hin, daß auch Nomen “zeitlich kurzdauernde Vorgänge” erfassen, wie z.B. “Faust, Blitz, Welle, Wirbel”, die in der Hopi-Sprache als Verben fungieren.
Spies (1988), S. 475: “Verben werden von den Sprachbüchern für die 2. Klasse mit großer Regelmäßigkeit als ‘Tuwörter’ eingeführt bzw. umschrieben.”
Spies (1988) schlägt daher vor, stets nur von “Tätigkeitsverben” zu reden, um damit zu signalisieren, daß die Wortklasse noch offen und die Abgrenzung noch verbessert werden kann. Sie plädiert für einen “Definitionsprozeß”; ein Gedanke, der mir sehr fruchtbar erscheint. Vgl. S. 476.
Unter morphologisch-formalen Gesichtspunkten kann “sein” durchaus als Vollverb gelten, unter semantischen jedoch nicht. Hieraus erklärt sich die unterschiedliche Kategorisierung des Prädikativs, worauf an späterer Stelle genauer einzugehen ist. Vgl. Seyfert (1976), S. 262 f. Den Ausdruck “Prädikativ” gebrauche ich als nicht klassifizierten Ausdruck, der den zweiten Nominativ oder das Adjektiv bei Kopulaverben benennt.
Fourquet (1959), S. 142, Anmerkung 12
Drosdowski (1984), S. 88
Wunderlich (1985),S. 189; Heringer (1989) spricht hier von “selektionaler Valenz”, S. 115 und S. 128. In neueren Arbeiten wird verstärkt auf den Zusammenhang von “kognitiven Szenen”, “Perspektiviertheit des Valenzträgers” sowie den “thematischen Rollen” hingewiesen; z.B. Helbig (1990), S. 63, 65 und S. 67. Vgl. auch Welke (1990), S. 5.
Werner (1975), S. 463; vgl. auch die Übersichtstabelle zu den Ergebnissen seiner Untersuchung, S. 464. Sie enthält z.B. auch das Numerale, das in den meisten neueren Arbeiten nicht mehr als Wortart klassifiziert wird.
Werner (1975), S. 444; allerdings könnte hier genauer unterschieden werden zwischen Prädikation und Präsupposition: In der Aussage “das Haus ist neu” wird die Neuheit prädiziert, während sie in “das neue Haus” lediglich präsupponiert wird; vgl. hierzu Seyfert (1976), S. 263 f.
Wunderlich (1985), S. 183; zu den offenen Fragen vgl. S. 190. Wunderlich spricht auch stets von “Default-Regeln”, das sind Regeln, die typischerweise, aber nicht notwendigerweise gelten.
Vgl. Darstellung und Kritik bei Weber (21980), S. 161
Vgl. hierzu die Argumentation bei Wunderlich (1985), S. 192–195.
Wunderlich (1988), S. 460 f.
Vgl. das Schaubild bei Wunderlich (1988), S. 462
Drosdowski (1984), S. 567; vor allem Anmerkung 1: “In seiner Funktion als Achse oder Rahmen des Satzes ist das Prädikat vielmehr das strukturelle Zentrum, von dem aus Satzglieder aufgerufen werden.” Solche Aussagen (und weitere) enthalten kaum Information, und schon gar keine nachvollziehbare Argumentation. Ganz problematisch wird es dann, wenn in den Strukturbäumen Subjekt - Prädikat wieder auf einer Ebene stehen (vgl. S. 606 ff.).
So schreibt Chomsky (31984), S. 93, über die Eigenschaften der Lexeme (lexical items): “For example, there are verbs like ‘promise’ with complements of the form _NP g, NP PP, NP NP…” Auch die Zuweisung (oder Vorenthaltung) von thematischen Rollen durch das Verb an seine Komplemente oder das Subjekt ist eine “lexikalische Eigenschaft des Verbs”; vgl. auch Grewendorf (1988), S. 142 f.
Blatz (21880), S. 460: § 284 (2)
Das entsprechende Beispiel bei Blatz (21880) lautet: “Der müde Wanderer ruht unter einem Baume. (Wer ruht? - Was thut der Wanderer? - Wo ruht der Wanderer? - Welcher Wanderer ruht? = vier Satztheile).”
Paul (51959), Band 3, S. 15 (§ 12) und vor allem S. 65
Paul (51959), Band 3, S. 215
K.F. Becker: Schulgrammatik, 1831; nicht zu verwechseln mit H. Becker, der eine “Sprachlehre” veröffentlicht hat (Leipzig, 1941), die allerdings für die vorliegenden Fragen wenig ergiebig ist. Zur Darstellung und Kritik an K.F. Becker: Glinz (1947), vor allem S. 46 ff.; Glinz (21961), III. Kapitel, S. 48 ff.: “Die herkömmlichen Satzgliedbegriffe und ihre wissenschaftliche Unhaltbarkeit”; zu K.F. Becker, dem “Vater der heute noch geltenden Satzgliedlehre”, vor allem S. 49–55. Zum Einfluß auf die Schulgrammatik vgl. Erlinger (1959), S. 108 ff.; eine geistesgeschichtliche Einordnung und Bewertung findet sich bei Balmer/Neumann (1985), S. 269–272.
Glinz (41965), S. 87
Glinz (41965), S. 96 f.; dieser Gedanke bestimmt auch den valenztheoretischen Ansatz und ist mit den neueren Arbeiten zur TG kompatibel.
Grewendorf (1988), S. 14–18; Grewendorf u.a. (1987), S. 158–166
Glinz (21961), S. 157 f.; vgl. auch die Tabelle, S. 159 f.; außerdem Glinz (41965), S. 461 ff.
Vgl. Glinz (21961), S. 170 f.: “So kann bei den Verbalformen das geistige Grundbild ‘Befehl’ sich durch ganz verschiedene grammatische Gebilde verwirklichen, wenn sie unter einer gewissen Stimmführung stehen.” Als Beispiele nennt er: Imperativ, Indikativ + Lageangabe, Infinitiv, Partizip, reine Partikel.
Grebe (1959), S. 483–498
Drosdowski (1984), S. 569–584 und S. 602 ff.
Grundsätzliches hierzu bei Tesnière (1980), S. 27 ff.; zum “Nukleus”, S. 55 f.; Unterscheidung von statischer und dynamischer Syntax, S. 60 f.; auch Engel/Schumacher (1976), S. 15 ff.; Engel (21982), S. 126 ff.; Engel (1989), S. 2126.
Drosdowski (1984), S. 603 f.; er folgt hier weitgehend dem valenztheoretischen Ansatz.
Drosdowski (1984), Vorwort des Herausgebers
Zu einer diesbezüglichen Kritik vgl. Switella (1987)
Vgl. die Darstellung bei Suchsland (1978), S. 238 ff.
Erben (111972), S. 315; der verbale Aussagekern oder -rahmen sei in der traditionellen Terminologie das Prädikat (Anmerkung 365); an anderer Stelle nennt er es auch “Grundglied”, Erben (1968), S. 148.
Erben (71964), S. 263–266; (1968), S. 149–152; (111972), S. 315–317.
Erben (111972), S. 317 f., auch S. 315
Fourquet (1978), S. 46 und S. 52 (über etwas nachdenken); Hans Glinz hat diese Problematik dadurch gelöst, indem er sie umgangen hat. Für ihn gibt es nur “Präpositionalgefüge”. Für Fourquet sind denn auch Satzglieder nur solche “Größen”, die die Hypostase voraussetzen; vgl. S. 51 f.
Lerot (1982), S. 287; vgl. auch “Valenz und Präsupposition”, S. 288 f. Zu Aspekten der pragmatischen Valenz vgl. Helbig (1990).
Helbig (1978 a), S. 79, auch S. 88
Albraham (1982), S. 13, hält die thematischen Rollen “bei syntagmatisch und paradigmatisch nicht zu hoch gespannten Qualitätsanforderungen zur Unterscheidung absolut brauchbar”. Interessant ist seine Bemerkung, daß sie in der “rein praktisch orientierten Linguistik (Computer-, Übersetzungswissenschaft) längst üblich” seien.
Engel (1988), S. 183; auch Engel/Schumacher (1976), S. 18: “Satzglieder sind die Elemente, die mit dem Verbalkomplex, und zwar in Abhängigkeit vom Verb, den Satz konstituieren.” Aufschlußreich ist die Tabelle bei Engel (21982), S. 172 f., in der er seine Satzgliedbezeichnungen (die “Ergänzungen”) denen von Erben, Glinz, Grebe, Helbig und Heringer gegenüberstellt. (Erben hat seit 111972 die Satzglieder nach der Bezifferung der Kasus umbenannt). Sie zeigt, wie uneinheitlich und für einen Benutzer verwirrend Bezeichnungen und Abgrenzungen sind. So treten hier nebeneinander auf: Akkusativobjekt (Grebe, Helbig), Zielgröße (Glinz), El (Engel), E4 (Erben), E2 (Heringer).
Chomsky (1965), S. 140 ff. “Die Information über die funktionalen Begriffe (…) ist, wie wir gesehen haben, ebenfalls aus diesem P-Marker ablesbar.” (S. 143)
Chomsky (1969), S. 173; vgl. auch die Diskussion der Begriffe “grammatisches Subjekt”, “logisches Subjekt” (Helbigs “Tiefensubjekt”) und “semantische Funktion”, S. 205 f.
Vgl. die Kritik bei Lindgren (1978), S. 134–140
Vgl. zu dieser Frage Chomsky (1969), S. 274 f., Anmerkung 32
Chomsky (1986), S. 160 f. (X-bar-Theory); Fanselow/Felix (1987), Band 2, S. 57
Grewendorf u.a. (1987), S. 168 f.; ähnlich bereits Strawson (1974)
Grewendorf (1988), S. 144 und S. 146
Für die wenigen bekannten Beispiele von Sätzen ohne grammatisches Subjekt nach dem Muster “Mich friert.” wird ein “leeres Element”, etwa “pro”, als Subjekt angesetzt. Die Fragen sind jedoch noch längst nicht ausdiskutiert.
Reis (1982), S. 200: “Die vorhergehenden Untersuchungen haben ergeben, daß unter den einleitend gemachten Voraussetzungen ‘Subjekt’ keine relevante Beschreibungskategorie für das Deutsche darstellt.” Vgl. ihre Argumente zu den Standardfällen (Thema-Position), S. 175 f., zur semantischen These, S. 184 f., zur Gleichstellung mit Subjektsätzen, S. 194 f., zum Prädikativ, S. 195 ff. Auf einige ihrer Argumente werde ich an späterer Stelle zurückkommen.
Vgl. Abraham (1982), S. 14; vor allem in Verbindung mit dem Valenzbegriff scheinen Satzglieddefinitionen in diesem Sinne nützlich. Vgl. auch Nikula (1982), S. 305. Auf den “Wert der Satzgliedlehre” weisen auch Sommerfeldt/Starke (1988) hin; vgl. S. 249 f.
Hermann Paul führt u.a. das Beispiel “Mich friert.” an und erklärt die Kasusform “mich” in diesem Beispielsatz als das “psychologische Subjekt”; denn es “vertritt die Vorstellung oder Vorstellungsgruppe, die zuerst in der Seele des Sprechenden vorhanden ist”. (S. 12) Bemerkenswert finde ich in diesem Zusammenhang die Parallele zur Rektionsund Bindungstheorie, die für den gleichen Sachverhalt ein “expletes Subjekt” (d.i. ein leeres pronominales Subjekt “pro”) ansetzt, zumal “pro” auf allen linguistischen Ebenen repräsentiert ist und diese ihrerseits von Chomsky als ein “system of mental representation” interpretiert werden. Vgl. Grewendorf (1988), S. 146, und Chomsky (1986), S. 46. Ich möchte meinen, daß der Psychologis-mus ebensowenig erklärt wie der Mentalismus, nur daß letzterer ein geschlosseneres System von Aussagen liefert.
Behaghel, Band III (1928), S. 471 ff. (§§ 1143, 1144, 1147)
Über die verbalen Gefüge sagt Drach (41963), sie “bilden zusammen einen neuen Bedeutungsgehalt” (§ 107); auch die Metapher “Dauerehe” deutet auf ein semantisches Verständnis hin, ähnlich wie die Unterscheidung zwischen notwendigen und nicht notwendigen Adverbialen (§ 134). Pragmatischer Natur ist die Erklärung von Äußerungen ohne Verb (wie “Dummer Kerl, Morgen abend,…”); sie haben innerhalb einer gegebenen Sprechsituation Sinn und sind als selbständige Einheiten der Wechselrede verständlich (§ 29); vgl. auch § 144 mit einem Hinweis auf “die enge Verflochtenheit zwischen dem Satzbau und der augenblicklichen situationsbedingten Sprachhandlung”. (S. 68)
Vgl. die Tabelle bei Boost (21964), S. 87: “Mehrgliedrige Sätze mit verbalem Rahmen”
Erben (71964), S. 231; wortgleich mit (111972), S. 246; in (111972), S. 248, unterscheidet er obligatorische und fakultative Ergänzungen (“potentielle Valenz”) sowie freie Angaben (“freie Zusatzbestimmungen”).
Erben (111972), S. 252; vgl. auch S. 315, Anmerkung 365: “Zum Prädikat rechnet man herkömmlicherweise auch das Prädikatsnomen” (Duden, Glinz).
Erben (71964), S. 243 f.; vgl. auch (1968), S. 153 f.: “Nominale Ergänzungen, die mit dem Verb in einer engen Aktionsgemeinschaft verbunden sind, gehören zum Prädikat und zählen nicht als eigenes Satzglied.”
Grebe (1959), S. 436: “Da durch das erste Satzglied zunächst nur das Seiende hingestellt wird, über dessen Verhalten das zweite Satzglied etwas aussagt, nennt man das erste Glied Subjekt oder Satzgegenstand, das zweite Satzglied Prädikat oder in diesem Falle Satzaussage.” (Hervorhebung von mir)
Grebe (1973), S. 535; folgerichtig fehlt auch Punkt 6 (selbständige Gefügeteile) aus der älteren Ausgabe von 1959.
Vgl. Drosdowski (1984), S. 616 f., und Dudenredaktion (1981), S. 69
Vgl. zu der Hierarchie der Operationen die Darstellung bei Brinkmann (21971), S. 472 ff.
Brinkmann (21971), S. 597; er spricht daher auch zum Beispiel vom “adjektivischen Prädikat”, vgl. S. 582.
Glinz/Glinz (1964), Band 1, S. 106 f.
Glinz/Glinz (1964), Band 2, S. 170; ähnliche inhaltstheoretische Erklärungen finden sich für Sätze mit transitivem Verb (S. 172), mit Prädikatsnominativ (S. 173) usw.
Admoni (41982), S. 274; das Beispiel erscheint problematisch, da sich “vielleicht” als Satzadverb (anders als ein Modaladverb) auf die gesamte Aussage bezieht. Logisch läßt es sich als Satz über einem Satz deuten: “Er fragt ihn. Dies gilt vielleicht.” Vgl. auch Bußmann (1983), S. 444 f.
So wird zum Teil die Abgrenzung zwischen Prädikat im engeren und Prädikat im weiteren Sinne oder zwischen Prädikat und Verb (Prädikatsverb) nicht immer eindeutig getroffen. “Verbform + zu-Infinitiv” kann einmal bedeuten “modifizierendes Verb + zu-Infiniv”, ein andermal “nicht modifizierendes Verb + zu-Infinitiv” oder auch beides zusammen.
Dieses methodische Argument ist es vor allem, mit dem er sich gegenüber anderen Zugängen zur Syntax (zum Beispiel gegenüber Johannes Erben) abgrenzt; vgl. Glinz (1965 b), S. 66 f.
Glinz (41965), S. 97
Vgl. zu diesem Argument gegen die Glinzsche Begriffsfestlegung Eisenberg (1986), S. 209: “Nichtflektierbar und unflektierbar ist nicht dasselbe. Die Kurzform des Adjektivs, wie sie in prädikativer und adverbialer Position erscheint, ist nicht markiert in Hinsicht auf Genus, Numerus und Kasus und deshalb unflektiert. Das Paradigma, dem sie angehört, ist aber keineswegs nichtflektierbar.” usw.
Glinz (41965), S. 331
Schema bei Glinz (41965), S. 462; auch (21961), S. 63, und (31975), S. 82
Dies zeigen auch die Beispiele bei Glinz (21961), S. 64: “daß du mir doch nicht so schnell forteilen möchtest”, und S. 66: “geworden bist” versus “gleichen möchte”.
Glinz (41965), S. 5: “Tatsächlich geht es mir, wie Weisgerber, in erster und letzter Linie um die sprachlichen Inhalte.”
Ulshöfer (1977), vor allem S. 13: 1. Suche tpyischer Situationen entsprechend der situativ-kommunikativen Didaktik; zum Beispiel Gebote, Verbote, Aufforderungen; 2. Zuordnung grammatischer Formen, deren Gebrauch zur Bewältigung dieser Situationen unerläßlich sind; 3. Verfahren zur angemessenen Reflexion der Wechselbeziehung zwischen Situation, grammatischer Form und deren Wirkung.
Tesnière (1980), S. 95
Zwar kann jedes “volle Wort” einen Zentralnexus bilden, doch sind diese Fälle sehr eingeschränkt; vgl. S. 91 f.: Substantivsatz (“Kontroverse zwischen Kanzler und Fraktion?”), Adjektivsatz (“Nachts geöffnet!”) usw.
Tesnière (1980), S. 96; vgl. die Übernahme der Argumentation bei Engel/Schumacher (1976), S. 53 f.
Tesnière (1980), S. 283: Der Übergang vom Präsens zum Perfekt wird als Translation beschrieben; und zwar von I (Verb) zu 0 (Substantiv) im Falle des Infinitivs (Verbalsubstantivs); solche Translative “belassen den Transferenden in seiner Kategorie, transferieren ihn aber innerhalb derselben von einer Subkategorie in eine andere”. Die Auxiliarverben (haben, sein, werden) “verlieren (…) ihren semantischen Inhalt und werden zu bloßen subkategorialen Translativen”; S. 284. Vgl. auch die Tabelle, S. 293, sowie die Aufzählung der Translative, S. 81, die u.a. die Hilfsverben, die leeren Präverben und die Flexionsendungen umfassen.
Zu den offenen Fragen vgl. die Beispiele bei Engel (1988), S. 378–380 (“Erzeugen”) und S. 380–384 (“Verstehen”). Trotz der Angabe von Merkmalen zur kategorialen und relationalen Bedeutung der Verben wird die Erzeugung ungewöhnlicher bis inkorrekter Sätze nicht verhindert. (?Der Lehrling entläßt seinen Chef) Hinweise zu einem pragmatischen Ansatz auch in (21982), S. 37.
Engel/Schumacher (1976), S. 18 f.
Engel (21982), S. 124; zur Verbativergänzung (E9) vgl. S. 187: “… vorwiegend verbabhängige Infinitivsätze und andere Nebensätze, die nicht (…) mit anderen ‘einfachen’ Ergänzungen kommutieren.”
Engel/Schumacher (1976), S. 336 (Verzeichnis der Fachausdrücke)
Engel/Schumacher (1976), S. 36–38
Engel/Schumacher (1976), S. 39; auf die Probleme der Funktionsverbgefüge und der metaphorischen Redensarten soll hier nicht näher eingegangen werden; vgl. S. 39–42.
Engel/Schumacher (1976), S. 48–52
Zum Beispiel Engel/Schumacher (1976), S. 36 f.; zur Darstellung und Kritik der Testverfahren vgl. Anmerkung 54.
Seyfert (1976), S. 218
Chomsky (1969), S. 95 f., S. 98 und S. 101
Chomsky (1969), S. 140; vgl. die Kritik dieser Entscheidung bei Seyfert (1976), S. 107; zu “NP + VP” auch Doerfer (1975), S. 42 f.
Zum theoretischen Zusammenhang vor allem der Subkategorisierung des Verbs vgl. Chomsky (1969), S. 107–113 und S. 121 ff.
Bechert u.a. (1970), S. 76; vlg. auch Thomas (21970), S. 100 f.
Bierwisch (81973), S. 41; vgl. die Anwendung der Regeln (Derivation und Strukturbaum), S. 51.
Bierwisch (81973), S. 52; eine gewisse Analogie zeigt dieses Schema mit den entsprechenden Analysen im amerikanischen Strukturalismus; vgl. Harns (1965), S. 29 f.:
Vgl. hierzu Chomsky (1981), S. 48–55 (The categorical component); Chomsky (1986), S. 82 ff. und S. 160 f. (X-bar-Theory); ferner Fanselow/Felix (1987), Band 2, S. 40–61; Grewendorf (1988), S. 29–53.
Zu der Frage, ob das Deutsche eine nicht-konfigurationelle Sprache sei, also eine Ein-bar-Sprache, und demzufolge keine “VP” besitze, vgl. die Darstellung bei Grewendorf (1988), S. 289–306. Grewendorf legt nahe, daß es für das Deutsche “in der Tat eine maximale V-Projektion gibt, zu der das Subjekt nicht gehört”, S. 297. Allerdings bezeichnet Grewendorf die Suche nach einem Parameter für Konfigurationalität letztlich als die Suche nach dem Einhorn. (S. 292)
Zu “AGR” vgl. Chomsky (31984), S. 52 und S. 170: “NP is nominative if governed by AGR”.
Engel/Schumacher (1976), S. 76; Engel (21982), S. 124, 172 f. und S. 187.
Engel (1988), S. 493; zu “Obersatz” vgl. S. 180 f., zu “Infinitivverb” auch S. 407
Grewendorf u.a. (1987), S. 250 f.; wichtig ist in diesem Zusammenhang, daß “IP” keine Barriere für Rektion darstellt. Zum Zusammenhang zwischen Theta-Rollen und Kasuszuweisung vgl. Chomsky (1986), S. 93, 139 und 141.
Fanselow/Felix, Band 2 (1987), S. 57; Grewendorf (1988), S. 289
Grewendorf u.a. (1987), S. 168 f.; vgl. auch solche Verwendungsweisen S. 236, 237 u.ö.
Heringer (1989) wird in meiner Untersuchung nicht berücksichtigt; es handelt sich um eine “rezeptive Grammatik”, die “explizit den Weg von der sprachlichen Form zum Sinn nachzeichnen” will (S. 2). Hierzu wählt Heringer die Perspektive vom Leser/Hörer aus. Allerdings gibt Abraham (1990), S. 331, zu bedenken, daß diese Grammatik den intendierten Adressaten wohl kaum erreicht. Heringer wählt einen valenztheoretischen Ansatz; für ihn gilt: “Das Prädikat ist die Seele des Satzes” (S. 110). Die zentrale Rolle des finiten Verbs besteht in der sinnvollen Prädikation. Von dieser logisch-semantischen Annahme her wird dann beschrieben, was der Leser/Hörer als Prädikat zu verstehen hat: 1. Einfaches Finitum (S. 70), 2. analytische Verbformen, 3. Modalverb + Infinitiv (“modale Prädikate”), 4. Verbzusatz (“Verbalkomposita”), 5. Kopulaverb + Prädikativ, 6. Funktionsverbgefüge (vgl. die Übersicht S. 89). Ferner gilt das semantische Kriterium: “Feste Verbindungen können als komplexe Prädikate erscheinen.” (S. 106) Zur Kritik an dieser Einteilung, vor allem im Hinblick auf die Funktionsverb-gefüge, vgl. Glinz (1990), S. 317 f. Von seinem gewählten Ansatz her legt Heringer wenig Wert auf die Begründung, wie er zu den einzelnen Wortgruppen oder Satzgliedern kommt. Zur Kritik an dem Begriff der “Phrase” bei Heringer vgl. Glinz (1990), S. 312–317.
Zifonun (1987 b), S. 25
Zu dieser Festlegung von “obligatorisch” vgl. Autorenkollektiv (1981), S. 194.
Autorenkollektiv (1981), S. 176 ff.; zum dreigliedrigen Aufbau der SB in der Grundstruktur vgl. auch S. 197 (§ 14); zu weiteren Stellen S. 202 (§ 18) und S. 219 (§ 37). So auch bei Sommerfeldt/Starke (1988), S. 252, die sich ausdrücklich auf die “Grundzüge” berufen.
Zifonun (1987 b), S. 26; vgl. den lapidaren Hinweis in den “Grundzügen” (Autorenkollektiv 1981, S. 249): “Umgekehrt ergeben die Valenzbeziehungen die Grundlage für eine Einteilung der Verben in verschiedene Subklassen.” Solche Verb-Listen fehlen jedoch.
So ergibt sich der unbefriedigende Zustand, daß “Objekte” zugleich “fakultativ”und “valenznotwendig” sind.
Autorenkollektiv (1981), S. 247–253
Autorenkollektiv (1981), S. 250
Autorenkollektiv (1981), S. 253; hinzu kommen noch andere Erwägungen zu den Referenzeigenschaften, zu Betonungsregularitäten und zur Topologie des Satzes. Vgl. die Liste von PräpG als Prädikativ, S. 431 f. (§ 53), und von Streckformen, S. 434 f. und S. 436 f.
Autorenkollektiv (1981), S. 703 f.
Autorenkollektiv (1981), S. 248
Diese Ungenauigkeit dürfte von Glinz übernommen worden sein, bei dem sie ebenfalls festzustellen ist; vgl. weiter oben die Anmerkung 167.
Helbig/Buscha (81984), S. 634 ff.: “Semantische Satzmodelle”
Helbig/Buscha (81984), S. 635
Vgl. bei Helbig/Buscha (81984) die Kapitel “Satzgliedfunktionen und semantische Funktionen”, S. 293, und “Satzglieder und semantische Kasus”, S. 559 ff., sowie “Verhältnis zu den morphosyntaktischen Satzmodellen”, S. 637: Bei den Beziehungen zwischen morphosyntaktischen und semantischen Satzmodellen handelt es sich “um reguläre Beziehungen, die jedoch sehr kompliziert und auch noch nicht vollständig erforscht sind”.
Erben (111972), S. 255
Vgl. zum Beispiel Autorenkollektiv (1981), S. 168 ff.
Autorenkollektiv (1981), S. 172
Drosdowski (41984), S. 567, Anmerkung 1
Switella (1987), S. 56
Switella (1987), S. 55; diese Unschärfe hängt u.a. auch mit der valenzbezogenen Differenzierung zwischen obligatorischen und fakulativen Ergänzungen sowie Ergänzungen und Angaben zusammen, die nicht allein auf empirisch-operationalen Kriterien beruht.
Lerot (1982), S. 287: “Wir nehmen an, daß die von verbregierten Präpositionen ausgedrückten Inhalte vom Verbinhalt präsupponiert werden.”
Vgl. Drosdowski (41984), S. 603, Anmerkung 2; diese Einschätzung der Situation (“bleibt die Vermischung der Ebenen ein theoretisches Ärgernis, das freilich im Moment nicht vermeidbar erscheint”) hätte allerdings dem Benutzer deutlicher gemacht werden können.
Drosdowski (41984) weist S. 606, Anmerkung 2, darauf hin, daß die graphische Darstellung der Satzbaupläne nur der Veranschaulichung diene und “keine Aussage über Beziehungen nach Art der Stemmata, wie sie etwa in der generativen Transformationsgrammatik verwendet werden”, machen will.
Engelen, Band I (1984), S. 83 f. und S. 96–99
Engelen sieht diese Zusätze als Teile der “Direktionalergänzungen” an; “hinauf’ in ”Er ist den Berg hinaufgelaufen.“ ist kategorial ein Direktionaladverb und Teil der Direktionalergänzung ”den Berg hinauf’ (Er lief den Berg hinauf.); vgl. Engelen, Band II (1986), S. 125 f.
Engelen, Band I (1984), S. 98; der Ausdruck “in den Bahnhof hinein” wird analog zu “den Berg hinauf’ analysiert; s. Anmerkung 244!
Eisenberg (1986), S. 41 f.; gerade beim Verb setzen die “Grundzüge” mehrere Wortgruppen an (s.o.).
Eisenberg (1986), S. 62 und S. 214
Eisenberg (1986), S. 100 f.; entscheidend für diese Sicht der Dinge ist bei der primär syntaktischen Anlayse Eisenbergs die Tatsache, daß Modalverben einen daß-Satz bei sich haben können:
Eisenberg (1986), S. 297 f. und S. 299: “Insgesamt verhält sich die PrGr in Funktionsverbgefügen syntaktisch anders als Verbpartikeln. Auch ihre semantische Funktion ist eine andere.”
Eisenberg (1986), S. 299
Vgl. den Beitrag Eisenbergs zur “Diskussion” (1987), S. 210; Eisenberg (1986), S. 17, spricht auch von “Gebrauchsbuch”.
Diese Prinzipien gehen zurück auf Heringer/Keller-Bauer (1984), vor allem S. 74–76. Dieser Aspekt ist im 3. Teil ausführlicher aufgearbeitet.
Eisenberg (1987), S. 216; diese Replik gilt vor allem der Renzension des “Grundriß” durch Gisela Zifonun.
Auf die Darstellung der deutschen Syntax im Rahmen der Rektions-und Bindungstheorie soll hier nicht gesondert eingegangen werden; vgl. 2.2.4 und Anm. 197. Bei den vorliegenden Veröffentlichungen (z.B. Grewendort) handelt es sich weniger um Resultats-oder Gebrauchsgrammatiken, sondern (im Kern) eher um Forschungsberichte. Unberücksichtig bleibt auch Heringer (1989), da diese “rezeptive Grammatik des Deutschen” einen anderen methodischen Ansatz verfolgt als die von mir ausgesuchten Grammatiken der 80er Jahre; vgl. hierzu die Angaben zur Zielsetzung S. 2, 7 und 12. Kritisches zum valenztheoretischen Ansatz Heringers findet sich in der Rezension bei Abraham (1990), vor allem S. 332 ff. Vgl. weiter oben Anm. 208!
Vgl. Kapitel 2.1.4 sowie Anmerkung 61.
So ist etwa nicht eindeutig entscheidbar, ob Engel (1988) zum Beispiel die Funktionsverbgefüge (S. 462) aufführt, um “Parallelformen zum Passiv” darzustellen, oder ob die Funktionsverbgefüge gleichzeitig zum Verbalkomplex gehören. Der Benutzer muß, um dies entscheiden zu können, unter “V 022” (S. 407) nachlesen, daß sich Funktionsverben mit Präpositional-oder Nominalphrase “verbinden” usw. Beim unpersönlich gebrauchten “es” (S. 462) muß man an anderer Stelle suchen (S. 190): “Infolgedessen ist dieses ‘es’ - wie zum Beispiel das Reflexivpronomen der obligatorisch reflexiven Verben - als integraler Bestandteil des Verbs zu betrachten.”
Engel (1988), S. 443–493; der Verbzusatz wird nicht besonders thematisiert, er ist Teil des Verbs und von daher per se Teil des Verbalkomplexes. Vgl. S. 440 f.
Engel (1988), S. 485 f.; die Verbativergänzung gehört zum Verbalkomplex, sie enthält stets ein (finites oder infinites) Verb und kann nicht gegen eine einfache Ergänzung (teilweise allerdings gegen “es” oder “das”) ausgetauscht werden, d.h. sie ist keine Satzergänzung. Vgl. S. 198!
Vgl. die diesbezüglichen Überlegungen bei Helbig (1983), S. 119.
Primär werden genannt: Umstell-und Ersatzprobe (Helbig/Buscha), Abstrich-, Umstellprobe (Drosdowski), Verschiebe-, Erststellen-, Austausch-und Anaphorisierungsprobe (Engelen), Umstell-, Abstrich-und Anaphorisierungsprobe (Eisenberg), Ersatz-und Anaphorisierungsprobe (Engel). Allerdings fmden sich im Einzelfall weitere operative Verfahren (Frageprobe, Infinitivprobe u.a.). Zu Darstellung und Kritik der Proben vgl. Anmerkung 54. Heringer (1989) geht einen anderen Weg, indem er sich bei der Konzeption seiner Grammatik in die Rolle des Leser/Hörers versetzt; vgl. zum Kapitel “Grammatische Struktur” seine “Ratschläge für Lerner” (S. 26). Kritisches hierzu bei Glinz (1990), S. 325 f.
Zu Fragen der Satzgliedebene vgl. Kapitel 2.1.2
Vgl. zum Beispiel die Darstellung der objektbezogenen Adjektive bei Eisenberg (1986), S. 213 f.
Es seien beispielsweise genannt die traditionellen, relationalen und funktionalen Kategorien in den “Grundzügen”, in denen sich (nach Zifonun) Oberflächenprozeduren mit “transformationellem Einschlag” finden. Helbig/Buscha verwenden gelegentlich pragmatische Argumente; Drosdowski eine “spekulative Semantik” (Switella), wobei er sich der “Vermischung der Ebenen” als leidigem Problem durchaus bewußt ist; Engelen operiert mit semantischen Kriterien (“Durchschaubarkeit” der Bedeutung von Verb-Zusammensetzungen), und Engel geht über die semantische Valenz bis hin zu einer sprechakttheoretischen (pragmatischen) Kennzeichnung der Erzeugung und des Verstehens von Sätzen als Außerungen.
Engelen, Band II (1986), S. 48, kommt zu dem Ergebnis: “Man muß sich darüber im klaren sein, daß man mittels der Satzgliedanalyse im Prinzip die gleichen Ergebnisse erzielt wie mit der traditionellen Methode bzw. - um es ganz genau zu formulieren - dieselben Ergebnisse, die man mit der traditionellen Methode erzielen kann, wenn man sie korrekt und konsequent anwendet.”
Typisch für eine solche Festlegung erscheint mir eine Aussage wie die folgende: “Es wäre abwegig, gerade die Kopula als das Prädikat anzusehen: Alle Sätze unter (5) hätten dann dasselbe Prädikat, obwohl sie ganz Verschiedenes aussagen.” Vgl. Wunderlich (1988), S. 462. Es ist durchaus nicht “abwegig”, nur die Kopula als Prädikat anzusehen, zum Beispiel dann nicht, wenn man wie Glinz von bestimmten syntaktischen Testverfahren ausgeht, wenn man wie Erben oder Engel von der zentralen, valenztheoretisch begründeten Stellung des Verbs ausgeht oder wie Eisenberg einen strikt formal-syntaktischen Zugang zur Syntax sucht.
“dicare” ist Intensivbildung zu lat. “dicare” (sagen, sprechen) und bedeutet soviel wie “feierlich/öffentlich sagen, verkünden, weihen, widmen”; die Form “praedicatum” ist das nominalisierte Neutrum des Partizips Perfekt Passiv zu “praedicare”
Vgl. die Ausführungen bei Seiffert (1969), S. 54–57.
Patzig (1970), S. 21 und S. 23; vgl. auch Kutschera/Breitkopf (1971), S. 4042.
Kutschern/Breitkopf (1971), S. 72 f.; Welte (1974), Band II, S. 441
Vgl. das Beispiel bei Bartsch (1971), S. 37 f.; auf die formal-logische Darstellung verzichte ich bewußt, da sie nichts zusätzlich erklärt.
Die Bezüge, die sich zur Ebene der “logischen Form” in der Rektions-und Bindungstheorie ergeben, können hier nicht weiter diskutiert werden; vgl. Fanselow/Felix (1987), Band 2, S. 181–200. Es wird deutlich, daß durch gewisse Prinzipien die logischen Darstellungsweisen eingeschränkt werden, so zum Beispiel: “Auf LF muß eine eins-zu-eins-Beziehung zwischen Operatoren und Variablen bestehen.” Fanselow/Felix (1987), Band 2, S. 191
Luther (1970), S. 195, zitiert Chang Tung-sun: “A Chinese philosopher’s theory of knowledge” (1952) und verbindet dessen Urteil mit der Sprachtheorie Humboldts sowie dem linguistischen Relativitätsprinzip von Whorf. Vgl. hierzu bei Luther (1970), S. 196–205.
Kutschera/Breitkopf (1971), S. 72; im Falle der Kopulaverben ist “sein” usw. nur mit einem Gattungsnamen, einem Adjektiv oder Partizip verbunden; ähnlich bei Freundlich (1972), S. 7, u.a.
Zum Beispiel Bußmann (1983), S. 400
Eisenberg (1986), S. 364; vgl. Beispiel 2h, S. 362!
Eisenberg (1986), S. 275: “Aber wird damit gerade der Unterschied zwischen Subjekt und Prädikatsnomen angezeigt?”
Drosdowski (1984), S. 657 f., stellt hierzu fest: “Ein plurales und mehrteiliges Subjekt (oder Objekt) kann mit einem singularischen Kollektivum gleichgesetzt werden, aber nicht umgekehrt: Die Römer waren das tapferste Volk des Altertums (…). (Aber nicht:) Meine Familie sind Frühaufsteher.” Dies wird als Ausnahme nur konstatiert, nicht erklärt.
Reis (1982), S. 197; sie kommt allerdings zu dem Schluß, daß unter bestimmten Voraussetzungen “Subjekt” keine beschreibungsrelevante Kategorie im Deutschen sei; (S. 200).
Paul (1919), Band 3, S. 40 ff.; Behaghel (1928), Band HI, § 1144; Blatz (1880), S. 464: “In diesem Sinne unterscheidet man Sätze, deren Prädicat ein Verb, ein Adjectiv oder ein Substantiv ist.”
Brinkmann (21972), S. 579, auch S. 597
Glinz (41965), S. 161; eine Kritik der Glinzschen Terminologie, insbesondere auch der Klassifizierung der Größen und Angaben über morphologische Merkmale, findet sich bei Kolb (1979), S. 135 f.
Erben (111972), S. 252; vgl. auch die Liste der Grundbestandteile des Satzes (1968), S. 150 f.
Engel (1988), S. 197; die übrigen Verbindungen mit Kopulaverben faßt er als “Kopulapartikeln” zusammen; Beispiele s. S. 768–770.
Seyfert (1976), S. 269; so auch Bondzio (1971), S. 96: “Nominalen VT (Valenzträgern) können diese Kategorien (wie Tempus, Modus und Genus verbi; D.H.) mit Hilfe von Auxiliarverben hinzugefügt werden.”
Tesnière (1980), S. 137
Eisenberg (1986), S. 93
Fabricius-Hansen (1972), vor allem S. 44 bis 47; sie bezieht sich auf Heringer (1970), S. 174, und auf dessen Konzept der Verkettungsverben bzw. zusammengesetzten Prädikate. Im Gegensatz zu Heringer plädiert sie für eine Analyse, die den Status des Prädikativs als Ergänzung deutlich macht (S. 46): Diese Analysen stimmen im großen und ganzen mit denen von Eisenberg (1986) überein. Heringer (1989) widmet diesem Thema nur geringe Aufmerksamkeit; vgl. seine Bemerkung zur akkusativischen “Bezugsphrase” bei Kopulaverben, S. 102.
Paul (1978) sieht in Chomskys Syntaxmodell wie auch in den Versuchen, das Verb als regierende Kategorie zu setzen (Tesnière), nichts anderes, als den Ausdruck unserer Vergesellschaftung oder die “Aquivalenzform des Geldes” (z.B. S. 530 f.). Ahnliche Ausführungen finden sich bei Maas (1976), vor allem in der 3. Vorlesung (Materialistischer und bürgerlicher Sprachbegriff), der 4. Vorlesung (Historische Rekonstruktion des bürgerlichen Sprachbegriffs…) und der 6. Vorlesung (Die herrschende Lehre als Entwicklungsstadium pfäffischer Sprachwissenschaft).
Erben (111972), S. 255; Glinz (21961), S. 97; Tesnière (1980), S. 94 f., Engelen (1986), S. 4; s. auch Lehmann (1973), S. 78; Seyfert (1976), S. 235
Fourquet (1976), S. 236; allerdings wird überlicherweise vereinbart, daß das links stehende Argument Subjektfunktion (z.B. Agens) erhält.
Vgl. die Ausführungen bei Welte (1974), Band II, S. 441 f.• ausführlicher bei Kutschera/Breitkopf (1971), Kapitel 8: “Namen, Prädikate und Quantoren”, vor allem S. 71–74.
Harweg (1971), S. 253; für Harweg sind Subjekt und Prädikat “aussagentheoretische” Begriffe, während die Abgrenzungskriterien morphologischer oder “sachverhaltstheoretischer” Natur seien (wie zum Beispiel Handlung, Rolle, Eigenschaft).
Weitere (intensionale) Merkmale: Topikalisierung, Akzentverteilung (es gibt mehr als einen Hauptakzent) und Kontiguitätssubstituentia; Harweg (1971), S. 263.
In (2) stellt “wir” das kongruentiell-sachverhaltstheoretische Subjekt (das Subjekt im traditionellen Sinne) dar. Für Harweg sind Ausdrücke wie “Er läuft” subjektlose oder “einstufige Aussagen”, die nur aus dem (aussagentheoretischen) Prädikat bestehen, analog zu lat. currit.
Zur Weiterführung des aussagentheoretischen Ansatzes vgl. Harweg (1973). Im wesentlichen geht es um die Unterscheidung zweier Prädizierungsmodi von Sachverhaltsstrukturen; auf der einen Seite die involvierende Prädikatsbildung mit nur einem Prädikat, auf der anderen die evolvierende Prädikatsbildung mit zwei Prädikaten. Es wird deutlich, daß Harweg “Prädikat” und “Aussage” (im semantisch -logischen Sinne) gleichsetzt; vgl. zum Beispiel S. 42.
Grebe (1973), S. 757 und S. 760; Drosdowski (1984) gibt nur noch für das “Subjekt” eine aussagentheoretische Erläuterung (S. 771), für das Prädikat nicht: “Prädikat: das die Struktur des Satzes bestimmende (ein-oder mehrteilige) Verb.” (S. 769)
Zur Prädikation sowie zur Unterscheidung von Prädikator, Eigenname und Gegenstand vgl. Kamlah/Lorenzen (1967), S. 39 f.
Hermann Ammann: Die menschliche Rede, II: Der Satz, Lahr i.Br. 1928, S. 3 (zitiert bei Boost, 1956, S. 31).
Kraus (1932), S. 191; hier ergeben sich interessante Beziehungen zu Harweg (1971), insofern er neben dem Wiederaufnahmetest die Forderung aufstellt, daß die Kontiguitätssubstituentia (auch am Anfang eines Satzes) nur dann das aussagentheoretische Subjekt darstellen, wenn sie nicht allein den Hauptakzent im Satz tragen:
Kraus (1932), S. 189: “Die Stellung kann das Problem nicht berühren, und es wird auch bei Aussagen, die an und für sich doppeldeutig sind, einzig darauf ankommen, welche Beziehung sie darstellen wollen.”
Diese terminologischen Dubletten, die (mehr oder weniger genau) dem Begriffspaar Thema/Rhema entsprechen, sind u.a.: Basis/Nukleus, given/new (information), topic/comment, Präsupposition/Fokus, topic/focus. Vgl. die Erläuterungen bei Bußmann (1983), S. 541. Kallmeyer/Meyer-Hermann (21980), S. 249, resümieren: “Die Konvergenz dieser Ansätze wird in allen neueren Arbeiten zu diesem Komplex (gemeint ist ‘bekannt/neu’, D.H.) deutlich.”
Halliday (1970), S. 163 f.; “given/new” ist von “Thema/Rhema” zu unterscheiden. Thema bedeutet nach Halliday: Hier besteht ein Anknüpfungspunkt (point of contact) zu dem, was du schon weißt. Sowohl Thema als auch das Kriterium “given” lassen sich als Textfunktionen verstehen, die er als “psychological subjctl” und “psychological subject2” markiert. Während er Thema/Rhema auf der textuellen Ebene der Botschaft und ihrer Organisation ansiedelt, sind “given/new” auf der textuellen Ebene der Informationsstruktur (structure of the ‘information unit’) wirksam.
Weigand (1972), S. 177; Doerffer (1975), S. 23, spricht in diesem Zusammenhang von “Notum” und “Novum”. Diese Ideen sind bereits bei Sandmann (1953) ausgearbeitet; dort heißt es zum Status von logischem/psychologischem S (Subjekt) und P (Prädikat): “S appeared to us a prius logicum (= concept A) with regard to P, the posterius logicum (=concept B). This relationship is characteristic for the ‘potential’ judgement.” Sandmann (21979), S. 125.
Auf Sonderakzentuierung wie Kontrast und Emphase, auf Topikalisierung und andere Besonderheiten, etwa daß das finite Verb im Normalfall nicht den Satzakzent trägt, auch wenn es neue Information vermittelt, kann hier nicht eigens eingegangen werden. Vgl. hierzu die Einschätzung bei Weigand (1979), S. 184, die von den “genau angebbaren und somit regelhaft erfaßbaren Ausnahmen” spricht. Hierzu auch Sandmann (21979), S. 239 ff.
Reis (1982), S. 175 f. und S. 184; eine Aufstellung von Konstruktionstypen ohne NP-Subjekt findet sich bei Doerfer (1975), S. 31 ff.
Kallmeyer/Meyer-Hermann (21980), S. 250; weitergehende Kritik bei Weigand (1979), S. 171
So zum Beispiel im “Sprachbuch für die Grundschule”. 2. Schuljahr, Frankfurt/Main: Diesterweg 1973, S. 56 f.: “Die Angabe, wer etwas tut (Subjekt) und was jemand tut (Prädikat)…”; und als Merksatz: “In jedem Satz wird gesagt, wer etwas tut und was jemand tut.” Oder in einem neueren Werk “Bausteine Deutsch”, 3. Schuljahr, Frankfurt/Main: Diesterweg 1984, S. 84 f.: “Das Satzglied, das hier auf die Frage Wer? antwortet, nennt man Satzgegenstand. (…) Das Satzglied, das angibt, was jemand tut, nennt man Satzaussage.” Sowohl das “Verzeichnis grundlegender grammatischer Fachausdrücke” als auch die “Richtlinien Sprache” für die Grundschule (RdErl. des KM NRW vom 2.4. 1985), hg. in der Reihe “Die Schule in NRW. Eine Schriftenreihe des KM”, Düsseldorf, 1985, S. 46 f., führen nicht “Satzgegenstand” und “Satzaussage” auf, sondern “Subjekt” und “Prädikat” (bzw. “Verb”). Offenbar gehen hier die administeriellen Vorgaben und die Schulpraxis nicht konform.
Weigand (1979), S. 180
Sandmann (21979) hat sich ausführlich mit der Abgrenzung der Subjekt-PrädikatBeziehung in den drei Wissenschaften Logik, Psychologie und Linguistik beschäftigt (Part I, Chapter I bis Ill; zur Unterscheidung von “grammatical oder cognitial” Subjekt und Prädikat auch S. 325 ff.). Er kommt zu dem Schluß, daß S und P in den Bereich des Geistes (domain of thought) gehören. Zwar sind Sprache und Bewußtsein (cognition) nicht identisch, aber sie sind faktisch miteinander verwoben (factual entanglement). Subjekt und Prädikat “should be considered as the logically related phases of the cognitial act and therefore belong to the domain of thought”. (S. 252)
Vgl. Kapitel 2.2.1; Glinz (21961), S. 48: “Zuerst übernahm man aus der aristotelischen Logik (…) die Gliederung in Subjekt und Prädikat”; vgl. auch zum Beispiel Tesnière (1980), S. 94, oder Engelen (1986), S. 4.
Balmer/Neumann (1985), S. 267
Balmer/Neumann (1985), S. 271; vgl. auch Anmerkung 51 in Kapitel 2.1.2!
Vgl. hierzu die ausführliche Darstellung bei Haselbach (1966).
Hartmann (1979), S. 42 f.; zur “Sonderstellung des Subjekts” vgl. auch Fourquet (1976). Für die meisten der valenztheoretisch orientierten Grammatiken ist die Sonderstellung des Subjekts aufgrund der Kongruenz nicht derart bestimmend, daß sie gegenüber den anderen Satzgliedern entscheidend ins Gewicht fiele; denn Kongruenz begründet keine strukturelle Abhängigkeit. Vgl. auch Erben (111972), S. 251.
Zur Unterscheidung von Valenz und Prädikation vgl. Brinkmann (21971), die Anmerkung zu S. 460.
Brockhaus (1969), S. 21; Seyfert (1976), S. 318, kommt zu dem Schluß, “daß man die Aktanten entweder nur syntaktisch oder nur semantisch kennzeichnen kann”.
Nikula (1982), S. 305; vgl. auch Autorenkollektiv (1981), S. 169 f. Zur Unterscheidung von (mindestens) drei verschiedenen Auffassungen zum Begriff “semantische Valenz” vgl. Helbig (1990), S. 60.
Suchsland (1978), S. 253; so auch Helbig (1982), S. 54: es ist eine Tatsache, “daß die Satzglieder weder zu den semantischen Kasus noch zu den morphologischen Formen in einer direkten Beziehung stehen”.
Autorenkollektiv (1981), S. 433; auch halte ich die Gruppierung der Funktionsverbgefüge unter die “Prädikative” für eine zusätzliche Verkomplizierung.
Ich übernehme hier die formal-syntaktische Position von Peter Eisenberg (1986), S. 298; Eisenberg klassifiziert die Präpositionalgruppe als “Funktionsverbergänzung”.
Auf die Thema-Rhema-Gliederung im Zusammenhang mit Funktionsverben weist Eisenberg (1986), S. 299, hin: “… sie erlauben besondere Thema-Rhema-Strukturen.”
Auf die pragmatische Determiniertheit von syntaktischen Regularitäten weist u.a. Grewendorf (1988), S. 162 f., hin. Vgl. hierzu auch den Forschungsbericht von Helbig (1990), der einer “pragmatischen Valenz” eher skeptisch gegenübersteht und lieber von “pragmatischen Aspekten der Valenz” sprechen möchte; S. 64 und S. 70.
So etwa Fragen zu Art und Anzahl der thematischen Rollen; Grewendorf (1988), S. 142. Vgl. auch S. 143 die Abhängigkeit grammatischer Phänomene von unserer “semantischen Intuition”. Wunderlich (1985), S. 183, bezeichnet die thematischen Rollen als “undefinierte Größen”, deren Präzisierung “nur als ein der Grammatik externes Vorhaben” anzusehen sei.
Helbig (1983), S. 108 f.: zum Beispiel Phasenverben (anfangen, beginnen, beenden), Modalverben (sollen, es ist notwendig/erlaubt), kausative Verben (zwingen, überraschen), Verba dicendi (sagen, meinen) usw.
Vgl. Kapitel 2.1.2 (S.67 ff.); 2.2.4 (S. 103 ff.); 2.2.5 (S. 122 f. und S. 127 f.)
Wunderlich (1985), S. 183, spricht von einer lexikalischen Position in dem Sinne, “daß das Lexikon das syntaktische Verhalten von Verben weitgehend determiniert”. Zu dem Ausdruck “oberflächennahe Syntax” vgl. S. 188 f.
Schon Sandmann (21979), S. 103, weist darauf hin, daß das grammatische S (Subjekt) und P (Prädikat) aufgrund morphologischer Kriterien zu identifizieren sei, während “the distinction of stress indicates the S and P of thought”.
Dies hat schon Erben (71964), S. 263, bedauert; so auch bei Drosdowski (1984), S. 603, Anmerkung 2; Lindgren (1978), S. 129, u.a.
Strawson (1974), S. 20; Sandmann (21979), S. 105–107, referiert den Versuch von A. Lombard (1929), die Kategorien Subjekt und Prädikat aus der grammatischen Analyse zu eliminieren. Lombard arbeitete, wie die Dependenzgrammatik, mit Endkategorien (z.B. finites Verb, Substantiv, Adjektiv usw.).
An dieser Stelle werde ich nur exemplarisch auf zwei grundlegende Gliederungsmöglichkeiten eingehen; andere Einteilungen, etwa der Aufweis von Ebenen und Einheiten des Sprachsystems bei Sommerfeldt (1990), müssen unberücksichtigt bleiben. Im übrigen erscheint mir die Gegenüberstellung von “unilateralen” versus “bilateralen” Ebenen des Sprachsystems bei Sommerfeldt wenig einsichtig (S. 453).
Benes (1971), S. 118 f., unterscheidet so die Deskriptivisten und die Generativisten.
Chomsky (1986), Kapitel 2, vor allem S. 15 ff. und S. 36 ff.
Vgl. etwa die Unterscheidung von denotativer (referentieller) und konnotativer (kommunikativer) Bedeutung bei Sommerfeldt (1982), S. 288.
Man vgl. die unterschiedlichen “Regeltypen” zur Beschreibung illokutinärer Akte bei Searle (1971), S. 100 ff. Eine “Sprechakttypologie” im Zusammenhang der “Übermittlung von Sachverhalten” findet sich bei Engel (1990), S. 106. Engel reduziert die “Komponenten des Äußerungsaktes” auf die “ÜBERMITTLUNG (und BEWERTUNG) eines SACHVERHALTS”.
Zifonun (1987 a), S. 42 f.: Äußerungsgrenzen der KOMA in konkreten Texten und Äußerungen; S. 130 f.: letzte Fassung der KOMA-Definition.
Was Engel (1990) unter einer “kommunikativen Grammatik” versteht, kann m.E. nicht mit den Bemühungen um eine pragmatisch fundierte Grammatik des Deutschen gleichgesetzt werden. Engel will lediglich “die grammatischen Strukturen herkömmlicher Art über leicht verfügbare kommunikative Kategorien zugänglich” machen (S. 111).
Doerfer (1975), S. 6 f. und S. 42; er kritisiert auch die Verwendung von “VP”. Statt dessen will er “Prädikat” einsetzen. Mir scheint, er hat weder den Status der kategorialen Symbole, noch die Diskussion in Chomsky (1969), S. 140 f., so recht zur Kenntnis genommen.
Die Kritik an der generativen Semantik richtet sich vor allem gegen den Beschreibungsmechanismus und die ad hoc Bildung der “atomaren Prädikate”, aber auch gegen die überstarke generative Kraft dieses Modells. Chomsky allerdings hält die Abweichungen zu den Arbeiten der generativen Semantik für geringer, “als viele der neueren Arbeiten annehmen lassen”, und er meint, daß viele der Streitfragen “sich in Wirklichkeit auf Fragen der Terminologie und Schreibweise zurückführen lassen”; Chomsky (1978), S. 5. Vgl. zur Zerlegung von komplexen Prädikaten in Funktoren (atomare Prädikate) z.B. Bondzio (1971), S. 93. Auch die “Grundzüge” bedienen sich dieses Verfahrens, vgl. Autorenkollektiv (1981), S. 76 f. und S. 164 ff.
Helbig (1982), S. 11 f. In neueren Arbeiten wird verstärkt auf die “Perspektiviertheit des Valenzträgers” hingewiesen. Entscheidend sind in diesem Zusammenhang die sogenannten “kognitiven Szenen”, die die Perspektive und damit auch die Wahl der thematischen Rollen bedingen. Vgl. hierzu Helbig (1990), S. 65 ff. Nicht zu übersehen sind hier die Verbindungen zur neuronalen Linguistik, etwa der “Deblockierungshypothese”, wie sie Leuninger (1989), S. 107 ff., beschrieben hat. Helbig (1990), S. 67, weist darauf hin, daß die thematischen Rollen (semantischen Kasus) “eine Brücke zwischen den linguisitischen und den kognitiven Aspekten, zwischen Linguistik und Psychologie herzustellen” geeignet seien; vgl. auch S. 69. Allerdings kann auf diese Thematik in vorliegendem Zusammenhang nicht weiter eingegangen werden.
“Agens” oder “Nomen im Nominativ” kann nicht einfach mit “Subjekt” gleichgesetzt werden; obgleich die Verbindung von Subjektsnominativ und Prädikatsverbum seit jeher als “klassische Form” des deutschen Satzes gilt. Vgl. zum Beispiel Admoni (41982), S. 221.
Drach (41963), S. 50: “Sie haben aber gleichsam miteinander eine Dauerehe eingegangen und bilden zusammen einen neuen Bedeutungsgehalt.”
Grebe (1973), S. 64 f.; Drosdowski (1984), S. 92 f.
Vgl. die Darstellung bei Seyfert (1976), S. 245: “Grundvoraussetzung für einen vollständigen Satz ist eine in ihm enthaltene vollständige Proposition, die ihrerseits aus der Verbindung eines Prädikats mit einem oder mehreren Argumenten besteht.” Vgl. auch Suchsland (1978), S. 251, und Bondzio (1971), S. 101.
Vgl. diesen Gedanken bei Werner (1975), S. 432.
Vgl. dieses Beispiel bei Wunderlich (1970), S. 329 ff.; Wunderlich spricht von “phonologischer Aquivalenz”.
Vgl. das Stichwort “Satz” in Homberger (1989 b)
Fourquet/Grunig (1971), S. 16; vgl. auch Helbig (1971 b), S. 41: “Die Kasus sind damit nichts anderes als Füllungen von syntaktischen Leerstellen im Satz.” Eine brauchbare Übersicht zu drei Richtungen im Rahmen der Kasustheorie gibt Helbig (1990), S. 59 ff.
Vgl. die entsprechenden Bemerkungen zu Engelen in Kapitel 2.2.5; zur Klassifikation lexikalischer/grammatischer - freier/gebundener Morpheme vgl. Bloomfield (1933), S. 264 ff.; Lyons (1968), Kapitel 5.3.
So bei Engelen (1986), S. 125–134 (Direktionalergänzung) und Engel (1988), S. 442 (Direktivergänzung)
Engelen (1986), S. 131 f., diskutiert den Status der Zusammensetzung mit fort-, entgegen-, nach-usw. als Verbpräfixe oder Direktionalergänzungen; Eisenberg (1986), S. 366, bezeichnet ab-, an-, weg-usw. als Präfixe und ordnet (S. 214) die Verbpartikeln krank(schreiben),gesund(beten) der gleichen Klasse zu; Engel (1988), S. 878, definiert “Präfix” schlicht mit “Vorsilbe”. Vgl. auch S. 439 f. die Auflistung der Bildung mit festem Präfix (u.a. auch durch,hinter, über) und mit trennbarem Präfix.
So klassifiziert Drosdowski (1984), S. 420, die Ausdrücke “hinauf-”, “hinunter- ”,“zurück-” usw. als Halbpräfixe zur räumlichen Differenzierung bei der Wortbildung (Präfixbildung) des Verbs.
Helbig (1978 a), S. 89; so auch bei Suchsland (1978), S. 251: Sein mehrstufiges Grundmodell umfaßt vier Ebenen: (1) die kommunikativ-pragmatische Ebene, (2) die semantische Ebene, (3) die syntaktische Anfangsstruktur und (4) die syntaktische Endstruktur.
Wunderlich (1985), S. 193, Beispiel 19 c; deshalb weist er in seinem Schaubild (S. 192, Figur 3) dem Subjekt auch keine morphologische Markierung zu.
Wunderlich (1985), S. 217; vgl. auch Anmerkung 81 zu Kapitel 2.1.2.
Reis (1982), S. 194 f., spricht sich gegen eine solche Auffassung aus: “Nominativ-NP als Subjekt ist nicht gleich Subjektsatz.” Sie begründet dies damit, daß Numerus und Feldbesetzung divergieren können. Eisenberg (1986), S. 272–274, weist, wie ich meine zu Recht, darauf hin, daß man Rektionsbeziehungen nicht mit Kongruenz verwechseln dürfe. Dies trifft nicht nur für die Numerus-, sondern auch für die Person-Kategorie zu. Er plädiert daher für “einen weiten, am Valenzkonzept orientierten Subjektbegriff”.
Manzotti u.a. (1975), S. 17; beispielsweise: “Vater grüßt Onkel Erwin” - “Onkel Erwin grüßt Vater” (bei normalem Satzakzent).
Weingartner (1980), S. 223, weist darauf hin, daß “Morgenstern” und “Abendstern” zwar extensional identisch sind, nicht aber intensional in dem Sinne, “daß die Merkmalkomplexe ‘ein Abendstern (bzw. Morgenstern) zu sein’ identisch (in allen Merkmalen übereinstimmend) sind”. So können schon die Kennzeichnungen “Morgen-” bzw. “Abend-” unterschiedliche Konnotationen (pragmatische Bedeutungen) auslösen.
Vgl. den Terminus “Verbalkomplex” bei Engel (1988); eine intensionale Festlegung wie “Konstrukt aus ausschließlich verbalen Elementen” bleibt bei der Fülle des Materials und der zum Teil unklaren Referenzfestlegung zu vage, wie die Untersuchung in Kapitel 2.2.5 gezeigt hat.
Ich gebrauche “Diasystem” im Sinne von Bichel (21980), S. 380, als Gesamtsystem oder Supersystem, in dem verschiedene untergeordnete Systeme in Abhängigkeit voneinander funktionieren. Der Ausdruck “Diasystem” erscheint in der Linguistik zuerst bei U. Weinreich (1954).
Finke (1979), S. 202; “Wahrheit” verstehe ich hier im Sinne des von mir explizierten nicht repräsentativen Realismus; vgl. Kapitel 1.3.1.
Feyerabend (1965), S. 223 f.: Er nennt solche Methodologien pluralistisch, die folgendes Prinzip realisieren: “Invent, and elaborate theories which are inconsistent with the accepted point of view, even if the latter should happen to be highly confirmed and generally accepted.”
Einige Hinweise hierzu finden sich bei Finke (1976), S. 26 f.; im wesentlichen geht es um die Aufdeckung kommunikativer Universalien a) in der allgemeinen sprachlichen Kommunikation, b) in der wissenschaftlichen Kommunikation und c) in der linguistischen Kommunikation. Diese Universalien lassen sich deuten als “Prinzipien, die die Funktion von Erhaltungsgesetzen in bestimmten kybernetischen Systemen ausüben.” (S. 25) Vgl. auch Finke (1979), S. 135 f. Etwas vereinfachend formuliert Busse (1989), S. 35: “Allein der Umgang mit den Begriffen zeigt, ob es sich um Wissenschaft handelt oder nicht.”
Finke (1976), S. 26 f.; Finke (1979), S. 200–209
Spinner (1971), S. 37; auch (1974), Kapitel V: “Theoretischer Pluralismus - eine Revolutionstheorie des Erkenntnisfortschritts”, vor allem S. 83 f.
Grice (1979), S. 248: “Mache deinen Gesprächsbeitrag jeweils so, wie es von dem akzeptierten Zweck oder der akzeptierten Richtung des Gesprächs, an dem du teilnimmst, gerade verlangt wird.” Das allgemeine Konversationsprinzip entfaltet er in vier Konversationskategorien (Quantität, Qualität, Relation und Modalität), die ihrerseits eine Reihe von Konversationsmaximen liefern; (S. 249 f.). Offensichtlich von praktischen Erfahrungen bei der Vermittlung linguistischer Erkenntnisse geprägt sind die vier “Maximen”, die Busse (1989), S. 36–38, aufstellt. Auch wenn man ihnen nicht in allen Details zustimmen kann, so stellen sie doch im Kern nützliche “Überlegungen zu einem sinnvollen Umgang mit (sprach-)wissenschaftlichen Termini” dar; allerdings sind sie eher für die Kommunikation mit Nicht-Linguisten gedacht.
Vgl. diesen Gedanken bei Finke (1979), S. 162–164.
Vgl. hierzu zum Beispiel Lawton (1970), S. 210 ff., vor allem S. 212.
Der Ausdruck “Diasystem” stammt von U. Weinreich (1954) und ist vor allem zur Erfassung von phonematischen Dialektunterschieden benutzt worden; vgl. King (1971), S. 38 f. und S. 45. Die Probleme, die in diesem Zusammenhang erörtert werden, erscheinen mir für die Zwecke der von mir vorgetragenen Analogie jedoch vernachlässigbar. King weist darauf hin, daß nicht einzelne Elemente der Subsprachen, sondern ihre Grammatiken verglichen werden müßten (S. 47); in analoger Weise ist zu fordern, daß nicht einzelne Termini, sondern Terminologien (eingebunden in eine je spezifische linguistische Theorie) verglichen werden müssen.
Stetter (1979), S. 64; vgl. auch Busse (1989), S. 34 f.
Auch im Sinne von Kuhns Paradigma zu verstehen; vgl. Kapitel 1.3.1.
Es ist durchaus denkbar, daß einzelne Elemente einer linguistischen Gegenstandsklasse die gleiche Extensionalität suggerieren, aber aufgrund unterschiedlicher theoretischer Konzepte hergeleitet und damit auch intensional unterschiedlich begründet werden. So besteht zum Beispiel in der Normalstellung bei normaler Stimmführung ein enger Zusammenhang auf der Ausdrucksseite zwischen Thema/Rhema und grammatischem Subjekt/Prädikat, der auf der Inhaltsseite nicht anzutreffen ist. Vgl. Weigand (1979), S. 182 und S. 186 f.
Vgl. die methodologischen Beziehungen zu BE 23 P1; allerdings wird hier der Fragetest nicht immer explizit thematisiert.
Wunderlich (1985), S. 192; die Angabe “NP (Nom.)” beim grammatischen Subjekt kann entfallen, da sie redundant ist. Dies entspricht auch dem erweiterten Projektionsprinzip der Rektions-und Bindungstheorie. Vgl. zu Kapitel 2.1.2 die Anmerkungen 98 und 99.
Bei Engelen (1986) als Verbzusatz klassifiziert; vgl. Kapitel 2.2.5 (S. 120).
Bei Engelen (1986) als Verbzusatz klassifiziert; vgl. oben Anmerkung 495.
Die Aufgliederung nach Bewegungsverben, Situationsverben usw. mit Infinitiv soll hier keine Rolle spielen; vgl. Kapitel 2.2.3 (S. 98).
Glinz (21961 und 41965) klassifiziert nur das Substantiv als eigenständige (fallbestimmte) Größe; das Adjektiv bezeichnet er als modale (fallfremde) Angabe. Vgl. hierzu Kapitel 2.1.2 (S. 63).
Die Klassifikation unter P 44 entspricht den Angaben bei Helbig/Buscha (81984); vgl. Kapitel 2.2.5 (S. 113). Die Einordnung kann ebenfalls unter BE 34
erfolgen, je nachdem, ob als Einteilungskriterium “kopulaähnliches Verb” oder “verbales Gefüge mit Adjektiv” gewählt wird.
Zu weiteren Widersprüchen dieser Art vgl. die Zusammenfassung am Ende von Kapitel 2.2.5 (S. 128–131).
Vgl. zu Beginn des vorliegenden Kapitels die Punkte (1) bis (10) sowie die Anmerkung 479.
“tag” ist eine grammatische Kennzeichnung, die hinter jedem Wort eines maschinenlesbaren Textes erscheint, um so eine größere Analysetiefe zu erreichen. Das Wort “schreiben” kann so durch geeignete “tags” als Nomen (das Schreiben), Verb (1. und 3. Person Plural Präsens Indikativ Aktiv), als Infinitiv oder als Imperativ Höflichkeitsform (Schreiben Sie!) gekennzeichnet sein. Zum “problem-oriented tagging” vgl. F. Tesch in: Mindt u.a. (1988), S. 21 f.
Ein ausführliches Beispiel bei D. Mindt/I. Haase. In: Mindt u.a. (1988), S. 45–53.
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Homberger, D. (1993). Das Prädikat im Deutschen. In: Das Prädikat im Deutschen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92479-7_2
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