Zusammenfassung
Es gehört zu den periodisch wiederkehrenden Standardthemen der politischen Meinungsbildung, auf die Gefahr von Ungleichgewichten zwischen Arbeitskräftebedarf und Arbeitsnachfrage der Absolventen des Hochschulsystems hinzuweisen. Bereits in den 30er Jahren wurde der Begriff vom ”akademischen Proletariat„ geprägt, ein Begriff, der bis heute zum Arsenal der politischen Diskussion gehört; Ende der 60er Jahre tauchte er, vorerst in indirekter Form, bezogen auf eine Situation allgemeiner Vollbeschäftigung, wieder auf, und zwar als Diskrepanz zwischen den Status- und Gehaltserwartungen, die das Hochschulsystem vermittelt und den Arbeitsmarktchancen, einen ent sprechenden Beruf auszuüben; heute, Mitte der 70er Jahre, gewinnt angesichts erheblicher Arbeitslosigkeit im allgemeinen und der beschränkten Absorption von Hochschulabsolventen durch die öffentliche Hand im besonderen die These von der Gefahr eines akademischen Proletariats wieder an Gewicht. Das gilt insbesondere für den Lehrerberuf, bei dem sich bei einer unverändert hohen Nachfrage nach Studienplätzen eine ständig sinkende Übernahme von Absolventen durch den Staat anbahnt.
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Anmerkungen
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Riese, H. (1976). Kritik der Flexibilitätskonzeption. In: Bolle, M. (eds) Arbeitsmarkttheorie und Arbeitsmarktpolitik. Uni Taschenbücher, vol 572. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92461-2_7
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