Zusammenfassung
Für die DDR bedeutet das Problem der Existenzunsicherheit eine durchgängige Herausforderung, deren Ursprünge zurückreichen in ihre vorstaatliche Zeit. Das Ringen der beiden Flügelmächte USA und UdSSR um die Neugestaltung des internationalen Systems der Nachkriegszeit bildet dabei den Rahmen übergeordneter, exogener Entwicklungszusammenhänge. Dieser Machtund Ideologiekonflikt des Kalten Krieges zieht durch die
„Wiederaufnahme traditioneller, ideologisch vermittelter, nur temporär zurückgedrängter Konfliktpositionen“ (11)
folgerichtig die bipolare Aufteilung der Welt in konkurrierende Einflußsphären nach sich (12). Mit zunehmender Zementierung unterschiedlicher Situationstheorien und gegensätzlicher Interessenlagen verstärkt sich zugleich die Negativperzeption gegnerischer Politik (13). Unterstellte Hegemonialabsichten und Weltherrschaftspläne veranlassen zu der Furcht, die jeweils andere Seite könne ihren europäischen Einfluß überproportional ausweiten. Daraus leiten sich die unterschiedlichen Zielperspektiven ab: der ‚Eindämmungsstrategie‘ (‚Roll-back-Politik‘) durch die Amerikaner steht der sowjetische Versuch gegenüber, die strategische Unterlegenheit (14) mit Hilfe des hinzugewonnenen territorialen Einflußbereiches auszugleichen.
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Kregel, B. (1979). Bedingungsfaktoren des DDR-Systems. In: Außenpolitik und Systemstabilisierung in der DDR. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92454-4_2
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