Zusammenfassung
War bereits in den Jahren nach 1969 die deutsche Frage durch die Anerkennungsbereitschaft der sozialliberalen Koalition in einen neuen Aggregatzustand überführt worden, vollzieht sich im Grundlagenvertrag vom Dezember 1972 mit der Anerkennung der DDR-Staatlichkeit durch die Bundesregierung ein positionaler Qualitätsruck der DDR. Zwar stellt die vertragliche Zusage, anstehende Probleme ausschließlich mit friedlichen Mitteln lösen zu wollen, die Voraussetzung dar für ein neues Selbstbewußtsein und Sicherheitsgefühl der DDR-Führung, die zugleich das Ende der bisher vorherrschenden Verkrampfung und Bedrohungsvorstellungen bedeuten könnten. Solange jedoch die Bundesregierung im Gegensatz zur SED nicht bereit ist, die deutsche Frage als ‚gelöst‛ zu betrachten, bleiben auch die latenten Strukturdefizite für das DDR-System weiterhin virulent.
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Kregel, B. (1979). Koexistenz als Risikofaktor. In: Außenpolitik und Systemstabilisierung in der DDR. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92454-4_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92454-4_11
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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