Zusammenfassung
Begonnen hat diese Einführung mit dem Hinweis auf den Diderot-Effekt. Diderot hatte als bedeutender Philosoph des 18. Jahrhunderts die Versuchungen des Luxus beschrieben und das verfluchte Luxuskleid dem bequemen Wollfetzen gegenübergestellt. Diese kalkulierte Bescheidenheit des 18. Jahrhunderts ist nach Auffassung vieler Beobachter dem modernen Luxuskonsum eher fremd. Zugleich kann aber auch die Verengung der Perspektive auf den Erwerb sowie Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen der besonderen Art soziale Ungleichheiten — seien sie nun durch Schicht-, Klassen- oder Milieumodelle veranschaulicht — nicht zu Nebensächlichkeiten degradieren. Jenseits einer Verliebtheit in die bunte Vielfalt des Alltags, die Geißler der deutschen Sozialstrukturanalyse vor einigen Jahren in pointierter Form vorgeworfen hat (vgl. Geißler 1996, S. 322), muss der Sinn für Optionen und Grenzen des Konsums gewahrt bleiben.