Zusammenfassung
Die wissenschaftsgeschichtlichen Wurzeln der biographischen Forschung sind vielfältig: Von Goethes ‚Dichtung und Wahrheit‘ her kommt das Interesse am Werden dgr Persönlichkeit im Entwicklungsroman und dann auch als Thema der Psychologie. Aus der Völkerkunde stammt das Interesse an der Beschreibung herausragender Persönlichkeiten bei den „primitiven” Völkern. Aus Psychologie und Psychiatrie stammt die intensive Beschäftigung mit dem Lebensgang eines einzelnen Menschen, und zwar nicht, weil er sich um Volk und Staat verdient gemacht hat und also eine Biographie verdient, sondern weil die Störungen eines „normalen” Menschen Arbeitsbereich der Wissenschaft geworden sind. In den Sozialwissenschaften entsteht ein Interessef ür die Lebensbedingungen der unteren Sozialschichten und führt zu monographischen Zugängen. Die kulturelle Ermutigung, die von der Arbeiterbewegung auf die Arbeiterschaft ausging, hat dazu beigetragen, daß viele Arbeiter eine Autobiographie verfaßten und damit das Recht auf ein eigenes Leben beanspruchten.
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Fuchs-Heinritz, W. (2000). Geschichte, Forschungsziele, Kontroversen. In: Biographische Forschung. Hagener Studientexte zur Soziologie, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92438-4_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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