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Daten und Tendenzen des Kriegsgeschehens 2002

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Das Kriegsgeschehen 2002
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Zusammenfassung

Das Kriegsgeschehen des Berichtsjahrs 2002 wurde — nicht nur in Deutschland — vor allem durch die Diskussion um einen bevorstehenden Krieg der USA gegen den Irak geprägt. Dabei zeigt sich einmal mehr, dass es einer gewissen Schwelle bedarf, um einen Krieg ins öffentliche Interesse zu rücken. Seit Dezember 1998 führen die USA und Großbritannien bereits Krieg gegen den Irak in Form mehrmals wöchentlicher Luftangriffe, in der Regel auf irakische Luftabwehr- und Radarstellungen. Dieses Schicksal, allenfalls am Rande wahrgenommen zu werden, teilte der bereits laufende Krieg am Golf mit den meisten der 28 anderen Kriege, die im Berichtsjahr geführt wurden. Das mangelnde Interesse kann sich dabei — anders als es vielleicht im Falle der militärischen Auseinandersetzungen am Golf der Fall sein mag — nicht auf die geringe Intensität der Kampfhandlungen berufen. Die weitaus meisten Kriege wurden in Regionen ausgetragen, die nur selten in das Interesse der westlichen Öffentlichkeit rücken.

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Literatur

  1. Zu einem dreitägigen Bruch des Waffenstillstands kam es im März 2002, als Rebellen der Rassemblement Congolais pour la Démocratie (RCD) in die bis dahin von der Regierung gehaltene Stadt Moliro einmarschierten. Dieser Zwischenfall sorgte nur für eine kurze Irritation bei den parallel im südafrikanischen Sun City stattfindenden Verhandlungen und wurde von allen Seiten heruntergespielt.

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  2. An dieser Stelle gilt mein Dank Antje Lüdemann, die den Konflikt zum Jahr 2002 neu übernommen hat. Ihr (Abschluss-)Bericht, dem ich die folgenden Angaben entnommen habe, konnte wegen der Beendigung des Krieges im Oktober 2001 im Registerteil nicht berücksichtigt werden.

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  3. Trotzdem bleibt es falsch, diese Kriege als „Stellvertreterkriege1“zu bezeichnen. Sie wurden in aller Regel nicht stellvertretend für die führenden Blockmächte USA oder UdSSR geführt, sondern die jeweiligen Kriegsparteien bedienten sich der Blockrivalität, um Unterstützung zu erhalten.

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  4. Auch wenn zum derzeitigen Zeitpunkt gute Aussichten bestehen, dass die Zahl der Kriege 2003 noch einmal zurückgehen könnte. Die Kriege in Sierra Leone und Angola scheinen im Jahr 2002 beendet worden zu sein und auch die Entwicklung in Sri Lanka stimmt optimistisch. Darüber hinaus wird sich eine Eskalation zwischen den USA und dem Irak in der Zahl der Kriege nicht niederschlagen, da die AKUF diesen Konflikt bereits als Krieg führt. Einmal mehr bleibt festzustellen, dass Statistiken nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit widerspiegeln können.

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  5. Die Terroranschläge des 11. September in New York und Washington stellen zwar Ereignisse dar, die eine kriegerische Reaktion zur Folge hatten. Der eigentliche Krieg aber wurde in Afghanistan ausgetragen.

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  6. Letzterer wurde im Vorjahr als zwischenstaatlicher Krieg geführt, da den USA mit den Taliban auch die de-facto-Regierung Afghanistans gegenüberstand. Mit dieser Einstufung für 2002 hat die AKUF auch eine leichte Umbenennung des Typs E vornehmen müssen: Da er sozusagen den „Resttyp“darstellt, in den die wenigen Kriege gehören, die nicht den Typen A bis D (oder Mischtypen aus diesen) zugerechnet werden können, der Krieg der USA in Afghanistan aber wohl kaum als innerstaatlich bezeichnet werden kann, heißt der Typ E nunmehr statt „sonstige innerstaatliche Kriege“einfach „sonstige Kriege“(vgl. Seite 52).

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  7. Die anhaltenden Kämpfe im Osten Kongos fanden im Jahre 2002 nicht mit direkter Beteiligung kongolesischer Regierungstruppen statt. Darüber hinaus wiesen diese in den Provinzen Nord- und Südkivu sowie im Distrikt Ituri jeweils einen eigenen Konflikthintergrund und eine Eigendynamik auf, aufgrund dessen sie als separate bewaffnete Konflikte geführt werden. Ein Teil der Kämpfe im Osten des Kongo ist auch den Kriegen in Ruanda und Burundi zuzurechnen. Insgesamt wurde der Osten Kongos durch diese Konfliktkonstellation zu der am meisten durch Krieg betroffenen Region weltweit mit mehr als 2,5 Millionen direkten und indirekten Todesopfern.

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  8. Trotz einer breiten weltweiten Unterstützung blieb die Zahl der Staaten, die sich an der Seite der USA direkt an Kampfhandlungen im Rahmen des „Antiterrorkrieges“in Afghanistan beteiligten, begrenzt. Beschränkt blieb darüber hinaus auch der Einfluss dieser wenigen Staaten auf die Kriegsführung, so dass die Bezeichnung USA/Al Qaida und Taliban für diesen Krieg gerechtfertigt ist. In der AKUF-Kriegedatenbank werden die übrigen direkt beteiligten Staaten als Interventen zugunsten der USA geführt. Angaben zu den — in den meisten Fällen allenfalls indirekten — militärischen Beiträgen einzelner Staaten der „Antiterrorkoalition“zur „Operation Enduring Freedom“finden sich z.B. auf der offiziellen Homepage http:http://www.centcom.mil/Operations/Coalition/joint.htm.

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Wolfgang Schreiber

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© 2003 Leske + Budrich, Opladen

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Schreiber, W. (2003). Daten und Tendenzen des Kriegsgeschehens 2002. In: Schreiber, W. (eds) Das Kriegsgeschehen 2002. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92403-2_2

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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