Zusammenfassung
Zu den wesentlichen Funktionen, die ein Markt erfüllen soll, zählt die Verteilung der Markteinkommen entsprechend der Marktleistung.70 Dies setzt jedoch entsprechende Informationen der Marktteilnehmer über die angebotenen Handlungsrechte (Property-rights) voraus. Sind aber die verfügbaren Informationen unvollständig oder ist der Ausgleich der Informationsdefizite ökonomisch nicht sinnvoll71, wird ein rational handelnder Marktteilnehmer entweder eine pauschale Risikoprämie verlangen oder aber dem Markt fernbleiben. Betrachtet man die daraus resultierende Entwicklung des Marktes, so ist es den Anbietern qualitativ hochwertiger Produkte aufgrund des schlechten Informationsstandes der Verbraucher nicht möglich, einen angemessenen Preis zu erzielen. Geht man davon aus, daß sich der Preis an der durchschnittlichen Qualität orientiert, werden Anbieter von Produkten minderer Qualität Überrenditen erzielen. In letzter Konsequenz wird dann der Markt von sogenannten „Lemons“, also von Produkten minderer Qualität, dominiert.72
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Literatur
Vergl. Fritsct/ Wein/ Ewers, Marktversagen und Wirtschaftspolitik (1996), S. 66 f.
Hierzu unten § 5 I.
Vergl. Jensen/ Meckling, JoFE vol. 3 (1976), S. 305 ff.
Burghof/ Rudolph, Bankenaufsicht: Theorie und Praxis der Regulierung (1996), S. 29.
Zur geschichtlichen Entwicklung des Anlegerschutzes Koch, BA 1980, S. 3 ff.
Wiedemann, BB 1975, 1591 (1591 f.).
Siehe oben § 2 I.
Hopt, Der Kapitalanlegerschutz im Recht der Banken (1975), S. 82 ff.
Assmann in Assmann/Schütze (Hrsg.), Hdb. Kapitalanlagerecht (1997), § 1 Rdn. 63 m.w.N.
Wiedemann, BB 1975, S. 1591 (1592).
So nun auch Wiedemann, GesR I, § 9 I. 1. b).
Horst, Kapitalanlegerschutz (1987), S. 1; Mertens, Referat zum 51. DJT (1976), S. P 10 (P 37 f.).
Wiedemann, BB 1975, S. 1591.
Schwark, Anlegerschutz durch Wirtschaftsrecht (1979), S. 7.
Schwark, aaO, S. 9.
Schwark, aaO, S. 10; Huser, Anlegerschutz durch Unternehmenspublizität (1994), S. 9 m.w.N.
Nicht übersehen werden darf die Konsequenz einer unternehmerischen „Fehlspekulation“, wenn dadurch die Existenz des Unternehmens bedroht und damit die Weiterbeschäftigung einer Vielzahl von Mitarbeitern gefährdet wird.
Besonders prägnant Tübke, aaO, S. 1, der sogar an der Intelligenz der Kleinanleger zweifelt. Ebenfalls verallgemeinernd: Hopt, aaO, S. 80.
Siehe unten §8 II.
Vergl. die Regelung des § 53 BörsG zur Termingeschäftsfähigkeit.
Fritsch/Wein/Ewers, aaO, S. 66.
Vergl. Hopt, aaO, S. 336; Schmeding, BB 1978, S. 735 (736); Barocka, aaO, S. 28 f.
Dieses Element des institutionellen Anlegerschutzes stand zunächst im Mittelpunkt der Diskussion (vergl. Herlt, AG 1959, S. 160 (160); Neuburger, AG 1957, S. 95 (95); Wormer, Volkswirt, Beilage zu Nr. 16/55, S. 5; Früstück, Volkswirt, Beilage zu Nr. 16/1955, S. 35 (35); Dürrhammer, DB 1953, S. 537 (537); Meyer-Cording, ZHR 115 (1952), S. 65 (65)). Anderer Ansicht ist offensichtlich Köster, Der Schutz der Kapitalanleger im deutschen und nordamerikanischen Wertpapier-Investmentrecht (1974), S. 11, der zwischen der volkswirtschaftlichen Bedeutung und der Problematik des Anlegerschutzes trennt.
Vergl. Wormer, Der Volkswirt, Beilage zu Nr. 16/55, S. 5(5); Fischer, ÖBA 1959, S. 369 (369 f.).
O. V., „Mehr Aktienbesitzer in Deutschland“, FAZ Nr. 62 v. 14.03.1997, S. 32.
Gehrmann, Die Effizienz des EURO-Kapitalmarktes (1978), S. 72.
Kritisch Kübier, Gesellschaftsrecht (1994), S. 369 und Schanze, AG 1977, S. 102 (102). A.A. Kandlbinder, Die Entwicklung der Spezialfonds seit 1978, in Steiner/Kromschröder, Spezialfonds zur Vermögenssicherung und Vermögensmehrung für institutionelle Anleger (1985), S. 6 (8).
Kübier, aaO, S. 372 und Huser, aaO, S. 11 f. sehen hierin den Schwerpunkt des institutionellen Anlegerschutzes. Differenziert Immenga, Ordnungspolitische Möglichkeiten des Investmentprinzips (1982), S. 9.
Insbesondere bedarf es keiner Auseinandersetzung mit der Ansicht eines primär institutionell ausgerichteten Anlegerschutzes (vergl. Kübier, aaO, S. 368 f; Koch/Schmidt, BFuP 1981, S. 231 (233 ff)). Wie hier Hopt, ZHR 159 (1995), S. 135 (159).
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König, M. (1998). Grundlagen des Anlegerschutzes. In: Anlegerschutz im Investmentrecht. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92347-9_3
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