Zusammenfassung
Die Bilder von Werner Gephart faszinieren in zweifacher Weise: zum einen von ihrer inhaltlichen Seite als Portraits und als imaginäre Ahnengalerie einer Wissenschaft, zum anderen von der bildnerischen Methode und dem Prozeß ihrer Erstellung. Das Ziel Gepharts ist anspruchsvoll, die eigene Wissenschaft durch die Portraits ihrer ‚Gründerväter‘ repräsentiert zu sehen. Denn mit den Portraits verbinden sich die Assoziationen mit dem jeweiligen Werk, und schon von dort her ergibt sich für die bildnerische Realisation die Frage der Authentizität. Diese wird bei den Bildern Gepharts durch sein Ausgangsmaterial, die Portraitphotographie gegeben. Aber sie allein kann nicht genügen, denn die Physiognomien besitzen wohl die individuellen Züge der Dargestellten, aber diese schaffen keinerlei Verbindung zu anderem, zu ihrer Tätigkeit, ihrem Werk oder auch zu dem Blick auf sie in einer späteren Zeit. überdies mag sie der spätere Blick anders sehen als der Zeitgenosse, auch neue inhaltliche Verknüpfungen wahmehmen, so wie dies in der Wissenschaft mit den Werken geschieht. Schließlich werden in der Verbindung mehrerer Portraits im Sinne einer Ahnengalerie noch zwei weitere Momente wirksam, einerseits die Verknüpfungen zwischen den einzelnen Individuen und andererseits das Problem, Wissenschaft als Abstraktum und als ein bildnerisch nicht Realisierbares in den Bildnissen ihrer Protagonisten zu visualisieren. Werner Gephart hat bei seinen „Gründervätern“ verschiedene Möglichkeiten erprobt, in denen sich zugleich unterschiedliche Stufen der Bearbeitung und Interpretation beobachten lassen.
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© 1998 Leske + Budrich, Opladen
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Klein, H. (1998). Künstlerische Aspekte der Portraits der „Gründerväter“. In: Gründerväter. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92322-6_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92322-6_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-322-92323-3
Online ISBN: 978-3-322-92322-6
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