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Die gegenwärtige Krise der Arbeitsgesellschaft

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„Arbeit macht frei“

Part of the book series: Otto-von-Freising-Vorlesungen der Katholischen Universität Eichstätt ((OVFVORLESUNG,volume 13))

  • 70 Accesses

Zusammenfassung

Schon vor fünfzehn Jahren haben Soziologen und Theologen das Ende unseres „Zeitalters der Arbeit“ (Nietzsche 1889) zu ahnen begonnen und die Frage nach einer „Krise der Arbeitsgesellschaft“ gestellt1. In den Wahlkämpfen unserer Tage dominiert in Deutschland hingegen der Slogan „Arbeit für alle“, obgleich jedermann weiß, daß in der globalisierten Marktwirtschaft, zumal jener der Europäischen Union, die in Konkurrenz mit den Billiglohnländern der Welt steht, die zum Sparfaktor verkommene Arbeit aus den Rechnungen aller Arbeitgeber, einschließlich jeglicher öffentlicher Verwaltungen, sämtlicher politischer Parteien und beider großer Kirchen unablässig weiter herausgestrichen wird oder auf das Allernotwendigste beschränkt werden muß, um das bestehende Wirtschaftssystem der sogenannten Überflußgesellschaft zumindest vorläufig beibehalten zu können. Doch erst Arbeit macht frei, um an den Segnungen unseres Sozialsystems ungehindert teilnehmen zu können. Diese widersprüchliche Konstellation gibt der berüchtigten KZ-Devise gegenwärtig einen eigentümlich vieldeutigen Klang neuer Art, nachdem sie bisher im historischen Bewußtsein zur Chiffre für Auschwitz geworden war. Jetzt aber lautet die Konnotation geradezu assoziativ: Arbeitslosigkeit2.

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Literatur

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© 1998 Katholische Universität Eichstätt

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Brückner, W. (1998). Die gegenwärtige Krise der Arbeitsgesellschaft. In: „Arbeit macht frei“. Otto-von-Freising-Vorlesungen der Katholischen Universität Eichstätt, vol 13. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92320-2_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92320-2_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-322-92321-9

  • Online ISBN: 978-3-322-92320-2

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