Zusammenfassung
Der Begriff der „Genossenschaft“ ist gespannt in modemisierungstheoretische Ambivalenzen. Er weist zurück weit vor die Schwellen der industriellen Moderne. Aber indem er dort Gegenbilder zur modernen Welt aufnimmt, programmiert er zugleich Alternativen zur Systemrationalität industrieller Kapitalverwertung — nicht als Rückfall vor die Moderne, sondern auch im Vorgriff auf „Wege in eine andere Moderne“. Dieser Doppelsinn von „Genossenschaft“ — als vorindustrielle Tradition und zugleich post-industrielle Alternative — läßt sich begriffsgeschichtlich rückverfolgen bis in die Gründungsgeschichte des modernen Genossenschaftswesens.
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Pankoke, E. (2000). Freie Assoziationen — Geschichtliche Prämissen und gesellschaftliche Perspektiven moderner Genossenschaften. In: Zimmer, A., Nährlich, S. (eds) Engagierte Bürgerschaft. Bürgerschaftliches Engagement und Nonprofit-Sektor, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92316-5_10
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