Zusammenfassung
Seit mehr als einem Jahrzehnt steht die sozialwissenschaftliche und philosophische Diskussion über die gegenwärtige gesellschaftliche Realität auch in Deutschland ganz im Zeichen des Schlagwortes der Postmoderne.3 Dieser Terminus ist vieldeutig, nach wie vor heftig umstritten und betrifft hochkulturelle ebenso wie alltägliche Phänomene. Was aber mit dem Begriff der Postmoderne aus den Blickwinkeln der verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen bezeichnet wird, steht weder als abgrenzbare Epoche noch als exakt definierbare kulturelle Realität zur Verfügung.4 Der Disput über den Zustand und die Zukunft der Moderne in der geschichtlichen Entwicklung der letzten Jahrzehnte erstreckt sich über die unterschiedlichsten Positionen: Von Diagnosen über einen „Tod der Moderne“ (Baudrillard 1982), über Positionen, die eine sich zuspitzende Krise der Moderne, eine „Risikogesellschaft“ (Beck 1986) und damit eine „katastrophische“ Wirklichkeitsform beschreiben, bis hin zu Positionen, die das Projekt „Moderne“ weiter fortschreiten sehen (vgl. Helsper 1991, S. 17f) oder die Postmoderne mittlerweile als „Illusion“ oder „negative Wahrheit der Moderne“ bezeichnen (Eagleton 1997). Der französische Philosoph Jean Francois Lyotard (wiederholt als Gründervater der postmodernen Idee bezeichnet) folgerte, daß die Postmoderne sich weder nach der Moderne noch gegen sie situiere, vielmehr sei sie schon in der Moderne enthalten gewesen, wenn auch verborgen (1987).
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Unger, N. (1999). Die Ausgangslage der Untersuchung: Türkische Jugendliche der zweiten Generation. In: Alltagswelten und Alltagsbewältigung türkischer Jugendlicher. Studien zur Jugendforschung, vol 19. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92305-9_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92305-9_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-2451-0
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