Zusammenfassung
Die Vorläufer und Klassiker der Soziologie haben sich in starkem Maß für Entwicklungstendenzen der Gesellschaft interessiert. Sie erklärten nicht nur den sozialen Wandel, sondern wollten auch die Zukunft voraussehen. Die meisten von ihnen Saint-Simon, Comte, Marx, Spencer — beurteilten die künftige Entwicklung ausdrücklich positiv und hofften auf eine bessere Gesellschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist im Kreis der Soziologen aufgrund der Enttäuschung über die früheren „großen“ und optimistischen Theorien das Interesse an epochalen historischen Entwicklungstendenzen und Veränderungen stark zurückgegangen. Auf dieses Problem reagierte auch Merton, der die Erarbeitung von „Theorien mittlerer Reichweite“ als Aufgabe der Soziologie ansah und die „großen Theorien“ als weniger brauchbar bezeichnete. Der strukturell-funktionalistische Ansatz neigte stillschweigend zur Vernachlässigung der geschichtlichen Dynamik. Er legte den Akzent statt auf historische Veränderungen auf die gegenwärtige Situation, statt auf die Dynamik auf die Statik.
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Andorka, R. (2001). Sozialer Wandel und Modernisierung. In: Einführung in die soziologische Gesellschaftsanalyse. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92300-4_17
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92300-4_17
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-2548-7
Online ISBN: 978-3-322-92300-4
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