Zusammenfassung
Es gibt Regionen in Europa, deren Verfassungsgeschichte über Jahrhunderte hinweg ausgesprochen freiheitliche Züge aufweist. Skandinavien gehört dazu, der Alpenraum und die Küstengebiete der Nordsee. Für Mitteleuropa wären in diesem Zusammenhang etwa Tirol, die friesischen Lande oder die Schweiz zu nennen. Auch die Quellen zur Geschichte Schleswig-Holsteins sprechen in dieser Hinsicht eine deutliche Sprache, und zwar bereits seit dem frühen Mittelalter.
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Literatur
Adam, Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum, ed. B. Schmeidler, Hannover/Leipzig 1972, S. 195; Helmold Cronica Slavorum, ed. B. Schmeidler, Hannover 1973, S. 50f., 69f., 71, 73, 74.
Selbst Hamburg wird 845 von den Wikingern erobert (Vita Anskarii, ed. G. Waitz, Hannover 1884, S. 37).
Auch Opposition gegen die Kirche ist vielfach bezeugt: Der zweite Erzbischof, Rimbert, darf sich kaum im Lande blicken lassen, die Bauern in der Gegend um Bornhö-ved verweigern die Zahlung des Zehnten, „durch den fast das ganze Christengeschlecht geknechtet wird“, und die Dithmarscher prozessieren jahrhundertelang vor dem Reichskammergericht gegen den Erzbischof von Bremen, weil sie der Ansicht sind, die Kirchen im Lande gehörten ihnen. Einzelheiten bei Ulrich March, Zur Kirchengeschichte Nordelbingens in vorschauenburgischer Zeit, in: Aus Reichsgeschichte und nordischer Geschichte. Festschrift für Karl Jordan, Stuttgart 1972, S. 153ff.
Die einheimische Führungsschicht, die im Rahmen der bei Helmold genannten „Virtus Holtzatorum“ sicherlich berittenen Kriegsdienst leistet, werden nie als „milites“ bezeichnet; der Ausdruck tritt in den Zeugenlisten der Urkunden jetzt erstmalig auf.
Helmold, S. 109f., 127, 136, 195; Schleswig-holsteinische Regesten und Urkunden I, 222, 446.
Die Urkunden Heinrichs des Löwen, ed. K. Jordan, Weimar 1949, S. 21.
Hamburger Urkundenbuch 1, 646; Schleswig-holsteinische Regesten und Urkunden IV, 240, 334.
Hierzu und zum Folgenden s. H. Stoob, Die dithmarsischen Geschlechterverbände, 1951; H. Stoob, Dithmarschens Kirchspiele im Mittelalter, Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-holsteinische Geschichte 77.
W. Lammers, Die Schlacht bei Hemmingstedt, Heide/Neumünster 1954.
Zum Folgenden grundlegend H. Windmann, Schleswig als Territorium, Neumünster 1954.
P. Wiepert, Fehmarn — die Krone im blauen Meer, 3. Auflage, Neumünster 1971.
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© 1998 Leske + Budrich, Opladen
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March, U. (1998). Freiheitliche Aspekte der schleswig-holsteinischen Verfassungsgeschichte in Mittelalter und früher Neuzeit. In: Wewer, G. (eds) Demokratie in Schleswig-Holstein. Altenholzer Schriften, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92270-0_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92270-0_2
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