Zusammenfassung
Wenn wir über die Regierungen von Städten nachdenken, muss man eine gewisse Vorstellung davon haben, was eine Stadt ist, was sie tut. Denn nur wenn man sich davon einen Begriff macht, kann man beurteilen, was erfolgreiche Regierungs- und Verwaltungsstrukturen kennzeichnet. Und ich möchte Ihnen die Idee nahe legen, dass die Stadt wie ein lebender Organismus funktioniert. Sie wacht am Morgen auf, sie hat Arterien, durch die Aktivität pulsiert — in manchen Fällen geschieht dies nicht, weil sie verstopft sind —, sie hat Kraft, sie kann Arbeit verrichten, sie kann Dinge verbrauchen, sie kann Vergnügungszonen haben, sie kann Teile haben, die schwach sind, beschädigt und verkrüppelt. Und sie pflegt das Zusammenleben. Jeder von uns ist eine Zelle seiner Stadt. Wir spielen unsere kleine Rolle, aber insgesamt bildet die Stadt einen klar gegliederten Organismus. Aber sämtliche Organismen verfugen noch über etwas anderes: Beim Menschen ist es sehr ausgereift — es ist die Fähigkeit zu denken, zu sehen, zu fühlen, über Geschmacksnerven zu verfügen, die Fähigkeit zu haben, eine Führungsrolle zu übernehmen. Dies alles hat London 1986 verloren, die Stadt verlor ihren Kopf. Und sie bekommt ihn zurück mit einer neuen Führungsinstitution, der Greater London Authority. Nicht zu dem Zweck, all die anderen Eigenschaften des Organismus zu ersetzen oder zu verdrängen, sondern um tatsächlich eine neue Führungsspitze für London zu schaffen. Und so rückt die Greater London Authority näher, ist eigentlich bereits da, bereits Kräfte gewinnend, während sie die Schwächen ablegt.
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© 2002 Leske + Budrich, Opladen
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Chilton, B. (2002). Die politische Vision für die neue Londoner Stadtverwaltung. In: Röber, M., Schröter, E., Wollmann, H. (eds) Moderne Verwaltung für moderne Metropolen. Stadtforschung aktuell, vol 82. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92265-6_7
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-3032-0
Online ISBN: 978-3-322-92265-6
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