Zusammenfassung
Seit den Angriffen in München im Frühjahr 1997, die die Ausstellung „Vernichtungskrieg“ als Politikum in das Blickfeld der medialen und politischen Öffentlichkeit rückten, galt sie als ein Seismograph für die vergangenheitspolitische Konstellation in der Bundesrepublik (vgl. Bilanz einer Ausstellung 1998; Donat/Strothmeyer 1997). Auf der folgenden Rundreise wiederholte sich seither zu bestimmten Anlässen wie zur Eröffnung, bei Demonstrationen und zum Ausstellungsende in oft ritualisierter Weise in Presse und Parteien eine Diskussion über die Legitimität ihrer zentralen Aussagen und die Glaubwürdigkeit der Fotografien. Fragen der Wirkung, etwa auf ihre Besucher, blieben dagegen weitgehend wissenschaftlicher Auswertung vorbehalten. Doch erst die Verknüpfung zwischen beidem, der gesellschaftlich-öffentlichen Debatte und der unmittelbaren Rezeption der Ausstellung ermöglicht es, die gesamte Dimension der durch sie ausgelösten Reaktionen zu erfassen.
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Literatur
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Eine Ausstellung und ihre Folgen. Zur Rezeption der Ausstellung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“, hg. vom Hamburger Institut für Sozialforschung, Hamburg 1999.
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Greven, M.T., von Wrochem, O. (2000). Wehrmacht und Vernichtungskrieg zwischen Gesellschaftspolitik, Wissenschaft und individueller Verarbeitung der Geschichte. In: Greven, M.T., von Wrochem, O. (eds) Der Krieg in der Nachkriegszeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92232-8_1
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