Zusammenfassung
Was ist Evaluation? Was ist ihr Nutzen? Wie soll man es machen? Fragen dieser Art sind für das System Hochschule nicht nur deshalb schwer zu beantworten, weil die zu evaluierenden „Gegenstände“ so vielfältig, die mit Evaluation verfolgten Ziele so widersprüchlich und die für diesen Zweck eingesetzten Methoden und Verfahren nicht unstrittig sind. Schon der Begriff Evaluation selbst ist zu einem schillernden Allerweltswort geworden, mit dem je nach Kontext sehr Unterschiedliches verbunden wird. Sieht man einmal von der alltagssprachlichen Verwendung als „wohlklingendes“ Fremdwort für jede Form von Bewertung1 ab, so findet sich die am wenigsten spezifische Verwendung in der politischen Diskussion. Hier bedeutet Evaluation die Überprüfung und Beurteilung eines Programms oder einer Einrichtung. Speziell mit dieser Aufgabe betraute Experten formulieren auf der Basis von Informationen, die zu diesem Zwecke gesammelt wurden, ein Evaluationsgutachten. Dieses kann gravierende Konsequenzen für die Zukunft der überprüften Programme oder Einrichtungen haben bis hin zu deren Einstellung oder „Abwicklung“.
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Kromrey, H. (2000). Qualität und Evaluation im System Hochschule. In: Stockmann, R. (eds) Evaluationsforschung. Sozialwissenschaftliche Evaluationsforschung, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92229-8_9
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