Zusammenfassung
Es passierte auf dem Gewerkschaftstag der HBV in Würzburg 1999. Gerade wurde ein wichtiger, die Jugend betreffender Antragspunkt der sogenannten ‚Eckpunkte des Zielmodells‘für die Fusion der Gewerkschaften zur Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) aufgerufen. Ein Mitglied der Antragsberatungskommission referierte über den Antrag der Jungen HBV und verhedderte sich, als er einen Absatz inhaltlich umreißen wollte: „Da geht es um die Wahl eines Bundesjugendbeauftragten — was weiß ich.“1 Das Protokoll gibt die momentane Unsicherheit des Redners in diesem Augenblick, das Stammeln und die verzweifelte Suche nach der richtigen Bezeichnung dessen, der da einmal gewählt werden soll, nur unzureichend wieder. Der Fauxpas fiel auch nicht weiter ins Gewicht. Die meisten Delegierten werden, wenn sie es überhaupt wahrnahmen, mit der gleichen Arglosigkeit darüber hinweg gegangen sein wie der Redner selbst. Aber ein Kollege aus der hauptamtlichen Jugendarbeit regte sich noch in der Mittagspause darüber auf. Für ihn war dies nur einer von vielen Momenten in seiner alltäglichen Arbeit, in dem die Oberflächlichkeit und Leichtfertigkeit der älteren Kolleginnen gegenüber der Gewerkschaftsjugend deutlich wurde. — Dieser Eindruck war bis dahin tatsächlich nicht von der Hand zu weisen.
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© 2001 Leske + Budrich, Opladen
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Rißmann-Ottow, G., Scherz, J., Stenzel, S. (2001). Gewerkschaftliche Jugendpolitik zwischen HBV und ver.di. In: Rißmann-Ottow, G., Scherz, J., Stenzel, S. (eds) Gewerkschaftliche Jugendpolitik zwischen HBV und ver.di. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92227-4_1
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Print ISBN: 978-3-8100-3027-6
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