Lokale Agenda 21, lokale Innovations- und lokale Integrationspolitik — drei komplementäre Aufgaben im Mehrebenen- und Mehrfeldersystem von Politik, Ökonomie und Kultur

Zusammenfassung

Die Lokale Agenda 21 wird ganz überwiegend in den dreißig bis vierzig wohlhabenden, demokratisch verfaßten und technisch-organisatorisch hoch entwickelten Ländern in Europa und Nordamerika, in Japan, Australien und Neuseeland beraten und aufgestellt. In den fünfzig bis sechzig ärmsten Ländern am unteren Ende der Entwicklungshierarchie, davon die meisten in Afrika, hat sich gegen die globale Vereinbarung von Standards der nachhaltigen Entwicklung eine starke Opposition gebildet, weil solche Sozial- und Umweltstandards als zusätzliches Entwicklungshindernis betrachtet werden. In den sechzig bis siebzig Schwellenländern,¹ zu denen die bevölkerungsreichsten wie Indien, China und Brasilien zählen, wird der Gedanke der Nachhaltigkeit zwar nicht abgelehnt, doch weniger der Umweltschutz und die Ressourcenschonung als vielmehr die Bewältigung der Probleme des raschen Bevölkerungswachstums durch Wirtschaftswachstum steht im Vordergrund. Die Position in der Entwicklungshierarchie bestimmt, was nach der Wirtschaftspolitik und nach der Sozialpolitik für die verengt als Umweltpolitik verstandene Nachhaltigkeitspolitik an Ressourcen übrigbleibt und wie groß die Bereitschaft zur lokalen und globalen Nachhaltigkeitskooperation ist.