Zusammenfassung
Im unmittelbaren zeitlichen Vorfeld der Landtagswahlen signalisierte das Stimmungsbarometer eine weitverbreitete wirtschaftliche und politische Unzufriedenheit. Über 80 Prozent der Befragten in Sachsen-Anhalt beurteilten die ökonomische Situation des Landes als „weniger gut“ (43%) oder „schlecht” (41%) (Tabelle 6). Zwei von drei Befragten (65%) äußerten sich über das Funktionieren der Demokratie in Deutschland unzufrieden (Tabelle 7). Die Einschätzung der eigenen finanziellen Lage und des persönlichen Integrationsvorteils oder -nachteils fielen zwar deutlich positiver aus. Doch bildete sich ein gespaltenes Einschätzungsprofil ab in der Form einer Zwei-Drittel-Gesellschaft, die sich von dem übrigen Drittel abhebt: 56 Prozent schätzen ihre eigene finanzielle Ausstattung als „gut“ bis „sehr gut“ ein, 44 Prozent als „weniger gut“ bzw „schlecht” (14%). 53 Prozent stufen sich als Gewinner und 28 Prozent als Verlierer der Einheit ein. Spiegelverkehrt war die Gewinner-Verlierer-Relation, so Infratest dimap, allerdings unter Anhängern von PDS und DVU: „jeder zweite von ihnen bezeichnete sich als Verlierer der Einheit“ (Infratest dimap —Vorwahluntersuchung Ende April 1998: 6 ff.). Als wichtigste politische Probleme, die vordringlich der Lösung bedürfen, wurden die Arbeitslosigkeit (92%) und, mit weitem Abstand dahinter, Kriminalität/Drogen (19%) genannt (ebenda, Tabellenteil: 2).
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Holtmann, E. (2002). Politische Einstellungen und rechtsextremes Wählerpotential in Sachsen-Anhalt. In: Die angepassten Provokateure. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92216-8_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92216-8_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-2973-7
Online ISBN: 978-3-322-92216-8
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