Zusammenfassung
Der spektakuläre Wahlerfolg der DVU bei den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt hatte, wie eingangs erwähnt, sofort Besorgnisse aufkeimen lassen, die rechtsradikalen Sympathien könnten sich in Deutschland zumindest regional verstetigen. Daß die Aprilwahlen keinen „Testlauf für Bonn“ darstellten, erwies sich am Abend der Bundestagswahlen auch in Sachsen-Anhalt: Auch hier unterschritten die Stimmenanteile für alle Rechtsparteien zusammengenommen klar die Fünf-Prozent-Marke. In ihren Hochburgen, wie beispielsweise Bitterfeld/Wolfen, fiel die DVU auf den Status einer Kleinstpartei zurück. Offenbar konnte die DVU die von Stöss genannten internen Erfolgsbedingungen, die Parteien einlösen müssen, um ihre externen Chancen am Wählermarkt zu nutzen, nicht erfüllen (Stöss 1993: 50). Fehlende innere Geschlossenheit und der Wettbewerb mit anderen Rechtsparteien, der Mangel an respektablem und allgemein anerkanntem Führungspersonal sowie ein Wahlkampf, der, von flächendecken Plakatierungsaktionen abgesehen, außerhalb der Öffentlichkeit geführt worden war, hatten allerdings im April den glatten Sprung ins Magdeburger Parlament nicht verhindert.
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© 2002 Leske + Budrich, Opladen
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Holtmann, E. (2002). Perspektiven. In: Die angepassten Provokateure. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92216-8_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92216-8_10
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