Zusammenfassung
Konflikte werden in der Organisationsform der heiligen Ordnung sehr stiefmütterlich behandelt. Es gehört zu den größten Schwächen unseres Erziehungssystems, daß wir nicht lernen, Konflikte zu bearbeiten. In der Familie, in der Schule, vor allem aber im Bereich der hierarchischen Institutionen wird das Auftreten von Konflikten oft auf Fehler zurückgeführt, die eigentlich hätten vermieden werden sollen. Konfliktvermeidung wird sowohl vom religiösen und moralischen Normensystem als auch von den logischen und legalen Formen der Organisation her nahegelegt. Untersucht man diesen Sachverhalt näher, stellt sich heraus, daß diese stiefmütterliche Behandlung eine der wichtigsten Aspekte zwischenmenschlicher Kommunikation zu den konstituierenden Prinzipien unserer gesellschaftlichen Ordnung gehört: Konfliktvermeidung verhindert allzu rasche Entwicklung von Personen und Strukturen und gehört somit zu den Axiomen hierarchischen Zusammenlebens.
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© 1985 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Schwarz, G. (1985). Konflikte. In: Die „Heilige Ordnung“ der Männer. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91938-0_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91938-0_5
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Print ISBN: 978-3-531-11732-4
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