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Zwischen Programmanspruch und Systemfunktion

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FDP — Partei der zweiten Wahl
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Zusammenfassung

Die FDP wird weithin als der „organisierte Liberalismus“ in der Bundesrepublik Deutschland bezeichnet. Im ursprünglich von der Lizensierungspolitik der Alliierten vorgesehenen „Grundmuster“ des Parteiensystems hatte die FDP die liberalen Politikelemente einzubringen, so wie die CDU/CSU die christlichen, die SPD die sozialdemokratischen und die KPD die kommunistischen Elemente.197 Auf der verbalen Ebene ist es der FDP auch gelungen, den Liberalismus für sich in Anspruch zu nehmen — ihn sogar in der Werbung einzusetzen: Das Markenzeichen „F.D.P. — Die Liberalen“ bewirkt Identifikation und signalisiert Exklusivität. Demgegenüber ist einerseits in Deutschland schon seit Ende des vergangenen Jahrhunderts von einer „Orientierungskrise des Liberalismus“ die Rede 198 und wird andererseits — wie eingangs dargestellt — auf die Gültigkeit liberaler Grundwerte in allen etablierten politischen Parteien hingewiesen: Zumindest das parlamentarische Regierungssystem und die Bindung allen staatlichen Lebens an die von den Grundrechten ausgehende Verfassung sind bei den Unionsparteien und bei der SPD ebenso verinnerlicht wie bei der FDP.

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Literatur

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  23. So fand in der Theodor-Heuss-Akademie nach der Bonner Wende eine Tagung unter der Fragestellung „Hat sich der Liberalismus historisch überlebt?“statt. Teilnehmer waren die Professoren Albertin, Döhn, Kaack, Allerbeck sowie Hildegard Hamm-Brücher, Irmgard-Adam-Schwaetzer und der Bundesgeschäftsführer der FDP, Fritz Fliszar. Im „Jahresbericht 1983 der Friedrich-Naumann-Stiftung“heißt es: „Die Generalsekretärin der F.D.P., Dr. Irmgard Adam-Schwaetzer, beschrieb die F.D.P. im Parteiensystem als eine Partei der,Mitte‘, die eigenständig und programmatisch attraktiv sei. Professor Heino Kaack untersuchte die F.D.P. in den zwei,Machtwechseln‘von 1969 und 1982 und stellte resümierend fest, daß in den 80er Jahren der Handlungsspielraum der F.D.P. im Parteiensystem der Bundesrepublik geringer geworden ist.“Siehe Friedrich-Naumann-Stiftung (Hrsg.), Jahresbericht 1983, a. a. O., S. 111.

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  25. So berichten Manfred Berger, Wolfgang G. Gibowski, Dieter Roth und Wolfgang Schulte in ihrer Analyse der Bundestagswahl 1983 nach der Wende: „Im Januar 1983 deutete sich eine Positionsverbesserung der FDP an, die sich im Februar weiter verfestigte. Entscheidend dafür war, daß die Unionsanhänger bei weiterhin bestehender emotionaler Distanz zur FDP die Rolle des kleineren Koalitionspartners für die gemeinsame Regierung höher bewerteten.“Siehe Manfred Berger u.a., Regierungswechsel und politische Einstellungen. Eine Analyse der Bundestagswahl 1983; in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, Jg. 14 (1983), H. 4, S. 574.

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  27. Siehe hierzu Bodo Zeuner, Das Parteiensystem in der Großen Koalition (1966–1969); in: Dietrich Staritz (Hrsg.), Das Parteiensystem der Bundesrepublik, a. a. O., S. 182 f.

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  28. F.D.P. — Die Liberalen, Analyse der Bundestagswahl 1980, a.a.O., S. 9 und 18.

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  29. Helga Grebing, Die Parteien; in: Wolfgang Benz (Hrsg.), Die Bundesrepublik Deutschland. Geschichte in drei Bänden, Band 1: Politik, Frankfurt/M. 1983, S. 171.

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  30. F.D.P. — Die Liberalen, Analyse…, a.a.O., S. 19.

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  31. Manfred Berger u. a., a. a. O., S. 557 und 575.

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  32. Siehe hierzu beispielhaft Rüdiger Zülch, a. a. O.

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© 1987 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Dittberner, J. (1987). Zwischen Programmanspruch und Systemfunktion. In: FDP — Partei der zweiten Wahl. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91925-0_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91925-0_7

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-11843-7

  • Online ISBN: 978-3-322-91925-0

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