Zusammenfassung
Die Moderne ist — wir wissen es seit einiger Zeit — nicht (mehr) das, was sie hatte einst sein sollen. Auch die soziale Ungleichheit hat sich anders entwickelt als klassische und weniger klassische soziologische Theorien angenommen hatten. Die Gegenwartsgesellschaft erlebt einerseits Ent-Differenzierungen, Re-Partikularisierungen und das Aufleben askriptiver Grenzen und Bindungen, wie andererseits — auch weit entfernt von einer Auflösung materieller Ungleichheiten —, daß sich anscheinend die Ungleichheiten immer mehr vervielfältigen, überkreuzen, neu bilden und, wie manche meinen, bis zur Unkenntlichkeit “individualisieren”. Dieses Nebeneinander von Auflösung und Neubildung, Kumulation und Überkreuzung von Differenzierungen und Bindungen, von Standardisierung und Idiosynkrasie von Einstellungen und Handeln, von Partikularismus und egalitärer Teilhabe an Chancen wie Gefährdungen ist es, was die Lebenswelt der Einzelnen wie den theoretischen Zugriff der Soziologie derzeit so verwirrt (vgl. dazu z.B. Beck 1986; sowie verschiedene Beiträge in Kreckel 1983 und in Giesen und Haferkamp 1987).
In geringfügig veränderter Form mit freundlicher Genehmigung durch den Verlag vorab 1988 veröffentlicht in: Zeitschrift für Soziologie 17:235-248.
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© 1990 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Esser, H. (1990). Ethnische Differenzierung und moderne Gesellschaft. In: Esser, H., Friedrichs, J. (eds) Generation und Identität. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 97. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91777-5_11
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Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12199-4
Online ISBN: 978-3-322-91777-5
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