Zusammenfassung
Für die frühindustrielle Etappe war es noch typisch, daß der Arbeitnehmer unmittelbar neben und z. T. im Betriebsgelände wohnte, so daß sein Arbeitsweg praktisch nicht ins Gewicht fiel. Mit der Industrialisierungswelle der Gründerjahre veränderte sich das weitgehend. Oft mußte der Proletarier stundenlang laufen, um seine Arbeitsstelle zu erreichen. Durch den Bau von Betriebswohnungen wurde versucht, den extremsten Auswirkungen zu begegnen. Die Verbesserungen des Eisenbahnverkehrs und die Einführung des Fahrrades als erstes individuelles Massenverkehrsmittel veränderten die Situation. Das Problem ist aber bis heute nicht zufriedenstellend gelöst. Zur mangelhaften Transporttechnologie kommt noch das Kostenproblem. Die Unternehmen, die darauf angewiesen waren, Arbeitskräfte von weither zu mobilisieren, mußten schon aus Werbegründen und um bei sonst gleichen Löhnen konkurrieren zu können, die Kosten speziell für öffentliche Verkehrsmittel ihren Beschäftigten ganz oder teilweise ersetzen. Hier handelt es sich also eindeutig um eine Zusatzleistung, die durch den Arbeitsmarkt angeregt bzw. erzwungen wurde. Zum Teil wurde diese Leistung auch dadurch als gerecht empfunden, weil man die Arbeitnehmer, die durch lange Arbeitswege schon viel Freiheit verloren, nicht auch noch finanziell schlechter stellen wollte.
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© 1979 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler KG, Wiesbaden
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Grätz, F., Mennecke, K. (1979). Fahrtkostenzuschuß. In: Handbuch der betrieblichen Zusatz- und Sozialleistungen. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91747-8_22
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91747-8_22
Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-409-99511-5
Online ISBN: 978-3-322-91747-8
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