Zusammenfassung
Der Erfolgswert besitzt als Nutzwert des Gesamtbetriebes theoretisch den Vorzug absoluter Richtigkeit. Trotzdem wird dem Substanzwert1) sowohl von Seiten der Bewertungstheorie als auch der Bewertungspraxis noch eine Reihe von Funktionen bei der Ermittlung des Gesamtwertes der Unternehmung zugewiesen. Sie lassen es angebracht erscheinen, auch hier auf den Substanzwert einzugehen. Von den Befürwortern des Substanzwertes wird teils angezweifelt, daß der Nutzen für den Wert der Unternehmung allein bestimmend sei, teils auf die geringere Unsicherheit der Ermittlung des Substanzwertes und die größeren Schwierigkeiten bei der Schätzung des Zukunftserfolgswertes hingewiesen.
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Literatur
Im Schrifttum zur Unternehmungsbewertung werden die Ausdrücke Substanzwert, Vermögenswert, Sachwert, Realwert, Kostenwert, Rekonstruktionswert und Reproduktionswert als austauschbare Begriffe angesehen. Die Ausdrücke Substanzwert und Vermögenswert erlauben die weiteste Auslegung.
K. Mellerowicz, Der Wert der Unternehmung als Ganzes, Essen 1952, S. 30.
K. Mellerowicz, Der Wert der Unternehmung als Ganzes, a. a. O., S. 31.
Ebenda, S. 37.
Ebenda, S. 66.
H. Tittel, Firmenwert und stille Reserven beim Ausscheiden von Teilhabern aus Personengesellschaften, Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis, 1. Jg. (1949), S. 77.
B. Hartmann, Zur Praxis der Unternehmenswert-Ermittlung, Aktuelle Betriebswirtschaft, Festschrift für Konrad Mellerowicz zu seinem 60. Geburtstag, Berlin 1952, S. 187.
Vgl. G. Sieben, Der Substanzwert der Unternehmung (Band 5 der Schriftenreihe „Betriebswirtschaftliche Beiträge“, hrsg. von H. Münstermann), Wiesbaden 1963, S. 20.
Vgl. zweites Kapitel, Abschnitt I. 2. c), S. 45 f.
K. Mellerowicz, Der Wert der Unternehmung als Ganzes, a. a. O., S. 35.
Vgl. viertes Kapitel, Abschnitt III. 1., S. 123 f., und sechstes Kapitel, Abschnitt II. 2., S. 145 ff.
Das Beispiel beruht auf denselben Daten, die dem ersten Beispiel der Berechnung des Zukunftserfolgswertes des Eigenkapitals auf S. 41 f. zugrunde liegen. Lediglich der Nettosubstanzwert wird zusätzlich mit 600 000 DM und der Barwert des Fremdkapitals mit 200 000 DM veranschlagt.
Vgl. zweites Kapitel, Abschnitt I. 2. a), S. 40.
Vgl. beispielsweise E. Schmalenbach, Die Beteiligungsfinanzierung, 8. Aufl., bearbeitet von R. Bauer, Köln und Opladen 1954, S. 66;
K. Berg, Korreferat zu J. Viel, Der Unternehmungswert, Probleme und Methoden seiner Bestimmung, Probleme des Rechnungswesens in internationaler Betrachtung, Bericht über den zweiten Kongreß der Union Européenne des Experts Comptables, Economiques et Financiers (U. E. C.) in Brüssel vom 12. bis 16. September 1955, Düsseldorf 1957, S. 74;
J. Bankmann, Der Substanzwert, Essen 1960, S. 43 ff.
Vgl. K. Kolbe, Ermittlung von Gesamtwert und Geschäftswert der Unternehmung, Düsseldorf 1959, S. 84 f.
Vgl. K. Mellerowicz, Der Wert der Unternehmung als Ganzes, a. a. O., S. 10. 17) Ebenda, S. 37.
K. Käfer, Zur Bewertung der Unternehmung als Ganzes, Rechnungsführung in Unternehmung und Staatsverwaltung, Festgabe für Otto Juzi, Zürich 1946, S. 74.
F. Gelhausen, Probleme der Bewertung von Unternehmen, Die Wirtschaftsprüfung, 1. Jg. (1948), Nr. 9, S. 7.
Vgl. z. B. B. Hartmann, Zur Praxis der Unternehmenswert-Ermittlung, a. a. O., S. 178 ff.
Vgl. z. B. J. Viel, Der Unternehmungswert, Probleme und Methoden seiner Bestimmung, Probleme des Rechnungswesens in internationaler Betrachtung, Bericht über den zweiten Kongreß der Union Europeenne des Experts Comptables, Economiques et Financiers in Brüssel vom 12. bis 16. September 1955, Düsseldorf 1957, S. 63.
G. Sieben, Der Substanzwert der Unternehmung, a. a. O., insbesondere S. 79 ff. Dieser Definition schließt sich P. Schweizer an (Die Behandlung des Schuldenabzugs bei der Unternehmensbewertung, Der Betrieb, 17. Jg. [1964], S. 1163).
K. Rummel, Die Verfahren zur Ermittlung des Zeitwertes (Substanzwertes) von Industrieanlagen, Zeitschrift für handelswissenschaftliche Forschung, Neue Folge, 1. Jg. (1949), S. 301.
E. Schneider, Wirtschaftlichkeitsrechnung — Theorie der Investition, 4. Aufl., Tübingen und Zürich 1962, S. 110.
Vgl. zweites Kapitel, Abschnitt III. 2. a), S. 84 f.
Vgl. erstes Kapitel, Abschnitt IV., S. 21.
In der Frankfurter Zeitung, Nr. 56, vom 31. Januar 1939, konnte man auf Seite 5 unter der Überschrift „Die Angemessenheit von Aktionärabfindungen“ noch folgende Sätze lesen: „Jeder, der ein Unternehmen als Ganzes bewerten will, muß immer von den Einzelposten ausgehen. Das tut der Gläubiger, wenn er Kredit geben soll, das tut der Aktieninteressent, das tut die Steuerbehörde, das tut die Allgemeinheit . . . Das Vermögen der einzelnen Unternehmungen ist das Ergebnis einer Addition und Aufrechnung der verschiedenen Einzelposten auf der Aktiv- und Passivseite. Also muß auch bei der Vermögensermittlung für eine umzuwandelnde Gesellschaft nach den gleichen Grundsätzen verfahren, das heißt von den Einzelberechnungen und von den anschließenden Überlegungen ausgegangen werden. “
Ein entsprechender Hinweis findet sich beispielsweise schon bei E. Walb, Betrachtungen über Wertarten und stille Reserven im Zusammenhang mit der Frage der Bewertung von Unternehmungen und Unternehmungsanteilen sowie der Gesellschafterabfindung, Zeitschrift für handelswissenschaftliche Forschung, 34. Jg. (1940), S. 6. Walb lehnt die Auffassung der Frankfurter Zeitung (s. Fußnote 27) wie folgt ab: „Nimmt man diese Ausführungen wortwörtlich, so sind sie nicht in Übereinstimmung mit der herrschenden Bewertungslehre und auch der Bewertungspraxis zu bringen. Vielmehr stellen sie einen Rückfall in überholte Anschauungen dar. “
F. Schmidt, Die organische Tageswertbilanz, unveränderter Neudruck der 3. Aufl., Wiesbaden 1951, S. 124.
K. Mellerowicz, Der Wert der Unternehmung als Ganzes, a. a. O., S. 33. 31) F. Schmidt, Die organische Tageswertbilanz, a. a. O., S. 124.
Vgl. K. Mellerowicz, Der Wert der Unternehmung als Ganzes, a. a. O., S. 21; K. Hax, Die langfristigen Finanzdispositionen, Handbuch der Wirtschaftswissenschaften, hrsg. von K. Hax und Th. Wessels, Köln und Opladen 1958, 1. Band, S. 524.
Vgl. z. B. K. Hagest, Die Ermittlung des Wertes von Unternehmungen, Die Wirtschaftsprüfung, 3. Jg. (1950), S. 197.
G. Sieben, Der Substanzwert der Unternehmung, a. a. O., S. 53.
J. Viel, Der Unternehmungswert, a. a. O., S. 57 f.
K. Mellerowicz, Der Wert der Unternehmung als Ganzes, a. a. O., S. 173.
G. Frank, Die Bewertung ganzer Unternehmungen, Diss., Nürnberg 1955, S. 81.
J. Viel, Der Unternehmungswert, a. a. O., S. 58.
E. Schmalenbach, Die Beteiligungsfinanzierung, a. a. O., S. 65 ff.
Vgl. Darstellung und Kritik des Schmalenbachschen Mittel Wertverfahrens: Viertes Kapitel, Abschnitt I., S. 113 ff.
Vgl. K. Mellerowicz, Der Wert der Unternehmung als Ganzes, a.a.O., S. 20: „Aus dem Sachwert fließen die Aufwände des Betriebes. “ Ähnlich F. Schmidt, Die organische Tageswertbilanz, a. a. O., S. 74, und K. Theisinger, Die Bewertung der Unternehmung als Ganzes, Bankwissenschaft, 10. Jg. (1933), Bankwirtschaftliche Praxis, S. 163 ff.
Vgl. G. Sieben, Prospektive Erfolgserhaltung — Ein Beitrag zur Lehre der Unternehmungserhaltung, Zeitschrift für Betriebswirtschaft, 34. Jg. (1964), S. 641.
Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1964, Stuttgart und Mainz 1964, S. 466.
Vgl. auch drittes Kapitel, Abschnitt II. 2. b), S. 99.
E. Schneider, Wirtschaftlichkeitsrechnung, a. a. O., S. 110.
Die Restwerte beider Anlagen seien Null.
Vgl. auch drittes Kapitel, Abschnitt II. 3., S. 99 f.
Ausführliche Beispiele hierzu finden sich bei G. Sieben, Der Substanzwert der Unternehmung, a. a. O., S. 83 ff.
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© 1970 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Münstermann, H. (1970). Bewertung der Unternehmung nach ihrer Substanz. In: Wert und Bewertung der Unternehmung. Betriebswirtschaftliche Beiträge, vol 11. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91726-3_3
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Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-409-32952-1
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