Zusammenfassung
Wie jedes Instrument, so sind auch die aus dem Grenzgedanken abgeleiteten Differenzkosten- und Deckungsbeitragsrechnungen gefährlich. Nur wer die Arten und die Ursachen der Gefahren erkennt, vermag ihnen zu begegnen, ohne auf dieses wichtige Instrument verzichten zu müssen (und dafür andere, womöglich weit größere Gefahren in Kauf zu nehmen). Der Schwerpunkt des vorliegenden Beitrags liegt auf der Analyse der systemimmanenten Gefahren, die auf der Abweichung der Prämissen des Rechnungssystems von den wirklichen betrieblichen Gegebenheiten beruhen; sie werden am Beispiel der Grundtypen „Direct Costing“ und „Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung“, von denen sich zahlreiche Spielarten in Literatur und Praxis ableiten, untersucht. Ergänzend werden die bei der Anwendung hinzukommenden Gefahren aufgezeigt, die teils schon auf Fehler und Vereinfachungen bei der Implementierung derartiger Rechensysteme beruhen, teils bei der Auswertung durch Fehlinterpretationen und den unrichtigen Ansatz von Sonderrechnungen entstehen.
Nachdruck aus: Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis, 26 Jg. 1974, Heft 11, S. 493–529, mit freundlicher Genehmigung des Verlags Neue Wirtschafts-Briefe, Herne/Berlin. Herrn Kollegen Siegfried Hummel danke ich für die kritische Durchsicht der ersten Hälfte des Manuskrips und wertvolle Anregungen, Herrn Dipl.-Kfm. Wolfgang Presser für seine Hilfe bei der Literaturauswertung und beim Lesen der Korrekturen.
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Anmerkungen
Im Interesse einer leichteren Verständlichkeit wurde die Formulierung des vorstehenden Satzes gegenüber dem ursprünglichen Text verändert.
Als „durchschlagender Faktor“ wird in der Statistik die Haupteinflußgröße bezeichnet.
Das gilt freilich nur unter der Bedingung, daß der umsatzwertlimitierte Anteil am Absatz der einzelnen Leistungsarten relativ gering ist. Andernfalls können diese Umsatzwertlimits der betroffenen Kunden insgesamt durchaus zu einem für die Wahl des Produktions-und Absatzprogramms relevanten (zusätzlichen) Engpaß werden.
Ein weiterer Schritt der Annäherung zeichnet sich neuerdings in dem Versuch ab, durch den Einbau von „Kostensätzen verschiedener Fristigkeitsgrade“ die Bindungsdauer bei der Kostenauflösung wenigstens grob zu berücksichtigen. Siehe hierzu: Kilger, Wolfgang: Die Entstehung und Weiterentwicklung der Grenzplankostenrechnung als entscheidungsorientiertes System der Kostenrechnung, in: Schriften zur Unternehmensführung, Band 21: Neuere Entwicklungen in der Kostenrechnung (I), Wiesbaden 1976, S. 9-39, insbes. S. 21 ff.
Die Besonderheit ihres Konzepts bringen Böhm und Wille im Titel der 5. Auflage 1974 wieder zum Ausdruck: Deckungsbeitragsrechnung, Grenzpreisrechnung und Optimierung.
Siehe hierzu neuerdings: Hummel, Siegfried: Fixe und variable Kosten, Zwei häufig mißverstandene Grundbegriffe der Kostenrechnung, in: Kostenrechnungspraxis 1975, S. 63-74.
Siehe hierzu neuerdings Riebel, Paul: Überlegungen zur Formulierung eines entscheidungsorientierten Kostenbegriffs, in: Quantitative Ansätze in der Betriebswirtschaftslehre, hrsg. v. Heiner-Müller-Merbach, München 1978, S. 127-146.
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© 1985 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Riebel, P. (1985). Systemimmanente und anwendungsbedingte Gefahren von Differenzkosten- und Deckungsbeitragsrechnungen. In: Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung. Gablerlehrbuch, vol 1. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91720-1_15
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91720-1_15
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