Zusammenfassung
Jede Unternehmung produziert Sachgüter oder Dienstleistungen und veräußert sie auf den Absatzmärkten. Für diese Aufgabe ist der laufende Einsatz von Produktionsfaktoren erforderlich, die in der betriebswirtschaftlichen Theorie zu den Faktorgruppen Werkstoffe, Betriebsmittel, menschliche Arbeitsleistungen und Dienstleistungen zusammengefaßt werden. Die Erfüllung der betrieblichen Aufgaben erfordert einen mannigfaltig zusammengesetzten Strom von Gütern, die von den Beschaffungsmärkten in die Unternehmung eingehen und dort entweder sofort oder nach vorgeschalteter Lagerung durch den innerbetrieblichen Kombinationsprozeß in die betrieblichen Leistungen umgeformt werden1. Diese Leistungen sind z. T. selbserstellte Produktionsfaktoren, die in den Kombinationsprozeß zurückfließen; der überwiegende Teil besteht aber aus Halb- und Fertigerzeugnissen. Die Fertigerzeugnisse werden entweder direkt oder nach vorheriger Lagerung den Absatzmärkten zugeführt.
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Anmerkungen zur Einführung
Die betriebswirtschaftliche Theorie betrachtet die Tätigkeit jeder Unternehmung als einen Kombinationsprozeß, durch den die elementaren Produktionsfaktoren mit Hilfe des dispositiven Faktors in die betrieblichen Produkte umgeformt werden. Vgl. hierzu E. Gutenberg, Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, 1. Bd., Die Produktion, 20. Aufl., Berlin—Heidelberg—New York 1973, S. 2 ff.
E. Gutenberg hat nachgewiesen, daß das Prinzip der Wirtschaftlichkeit zu den systemindifferenten Tatbeständen gehört und somit in gleicher Weise für Betriebe in einer staatlich gelenkten Planwirtschaft wie für Unternehmungen in einer Marktwirtschaft Gültigkeit hat. Vgl. E. Gutenberg, Grundlagen der Betriebswirtschaftlehre, 1. Bd., a.a.O., S. 10, 457 ff. und 477 f.
Vgl. hierzu W. Kilger, Einführung in die Kostenrechnung, Opladen 1976, S. 6 ff. Zu einem frühen Versuch einer systematischen Gliederung des betrieblichen Rechnungswesens vgl. vor allem M. R. Lehmann, Die Systematik des Rechnungswesens des Betriebes und der Unternehmung, ZHH 1926, S. 58 ff. und 82 ff.; in neurer Zeit hat sich insbesondere H. K. Weber mit der Definition und den Gliederungsversuchen des betrieblichen Rechnungswesens kritisch auseinandergesetzt. Vgl. H. K. Weber, Betriebswirtschaftliches Rechnungswesen, München 1974, S. 3 ff. und die dort angegebene Literatur.
Vgl. hierzu G. Laßmann, Gestaltungsformen der Kosten-und Erlösrechnung im Hinblick auf Planungs-und Kontrollaufgaben, WPg 1973, S. 16. G. Laßmann setzt sich in diesem Zusammenhang kritisch mit den Versuchen von P. Riebel auseinander, Deckungsbeiträge „verschieden terminierter Entscheidungsfelder getrennt zu errechnen und in ihrer kumulativen Wirkung auf den Gesamterfolg einer Unternehmung zu erfassen“, vgl. S. 15.
Vgl. G. Laßmann, Gestaltungsformen., a.a.O., S. 16.
Zur Abgrenzung zwischen kurz-und langfristiger Planung vgl. W. Kilger, Optimale Produktions-und Absatzplanung, Opladen 1973, S. 18 und 19.
Vgl. D. Adam, Entscheidungsorientierte Kostenbewertung, Wiesbaden 1970, S. 34. Im übrigen vgl. zur Unterscheidung von wertmäßigem und pagatorischem Kostenbegriff W. Kilger, Einführung in die Kostenrechnung, a.a.O., S. 23 f.
Vgl. K. Rummel, Einheitliche Kostenrechnung, 3. Aufl., Düsseldorf 1967, S. 115 ff. K. Rummel bezeichnet das Verursachungsprinzip als Proportionalitätsprinzip. Auch die Arbeiten von E. Schmalenbach lassen erkennen, daß er das Verursachungsprinzip als Grundprinzip der laufenden Kostenrechnung ansieht.
Vgl. hierzu P. Riebel, Einzelkosten-und Deckungsbeitragsrechnung, 3. Aufl., Wiesbaden 1979, S. 67 ff.; H. K. Weber, Fixe und variable Kosten, Göttingen 1972, S. 14 ff.; H. K. Weber, Betriebswirtschaftliches Rechnungswesen, a.a.O., S. 216 ff.
Vgl. hierzu das „Hempel-Oppenheim-Schema“, das heute — zumindest in der vorherrschenden analytischen Wissenschaftstheorie — prinzipiell akzeptiert wird. Vgl. W. Stegmüller, Probleme und Resultate der Wissenschaftstheorie und analytischen Philosophie, Bd. I, Berlin u. a. 1969, S. 86 f.
Vgl. E. Kosiol, Kostenrechnung und Kalkulation, 2. Aufl., Berlin—New York 1972, S. 29 ff.
Vgl. P. Riebel, Einzelkosten-und Deckungsbeitragsrechnung, a.a.O., S. 100 und 286.
P. Riebel spricht in diesem Zusammenhang von „zugeschlüsselten unechten Gemeinkosten“. Vgl. P. Riebel, Deckungsbeitragsrechnung, in: Handwörterbuch des Rechnungswesens, hrsg. von E. Kosiol, Stuttgart 1970, Sp. 396.
Vgl. H. Koch, Grundprobleme der Kostenrechnung, Köln und Opladen 1966, S. 63 ff.
Vgl. K. Käfer, Standardkostenrechnung, 2. Aufl., Zürich und Stuttgart 1964, S. 35; M. R. Lehmann, Die Problematik der Preispolitik auf Grenzkosten-und Vollkosten-Basis, ZfB 1950, S. 338.
Vgl. hierzu W. Kilger, Die Verrechnung von Material-, Verwaltungs-und Vertriebsgemeinkosten in Kalkulationen zur Bestimmung von Selbstkostenpreisen für Aufträge mit atypischer Kostenstruktur, ZfB 1969, S. 478 f.
Vgl. W. Kilger, Einführung in die Kostenrechnung, a.a.O., S. 355 f.
Vgl. W. Kilger, Einführung in die Kostenrechnung, a.a.O., S. 14 ff.
Vgl. Kostenrechnungsgrundsätze vom 16. Jan. 1939, Abschn. III B.
Dieser Einzelkostenbegriff hat sich in der betrieblichen Praxis und der Kostenrechnungsliterarur weitgehend durchgesetzt. Einen weitergefaßten Einzelkostenbegriff verwendet P. Riebel. Hiernach werden solche Kosten als Einzelkosten bezeichnet, die sich irgend einem beliebigen Kalkulationsobjekt, bei dem es sich nicht um erstellte Produkte handeln muß, direkt zurechnen lassen. Vgl. P. Riebel, Einzelkosten-und Deckungsbeitragsrechnung, a.a.O., S. 39 sowie die übrigen Veröffentlichungen Riebels zur Einzelkosten-und Deckungsbeitragsrechnung.
Zur Unterscheidung von Vor-, Plan-und Nachkalkulation vgl. W. Kilger, Einführung in die Kostenrechnung, a.a.O., S. 289 ff.
Vgl. hierzu W. Kilger, Einführung in die Kostenrechnung, a.a.O., S. 272 ff.
Die kurzfristige Erfolgsrechnung ist von den neueren Teilgebieten der Kostenrechnung das älteste. Bereits E. Schmalenbach ordnete dem innerbetrieblichen Rechnungswesen die kurzfristige Erfolgsrechnung als wichtiges Teilgebiet zu. Vgl. E. Schmalenbach, Der Kontenrahmen, 4. Aufl., Leipzig 1935, S. 6.
Auch auf die dispositiven Aufgaben der Kostenrechnung hat E. Schmalenbach als erster mit Nachdruck hingewiesen. Vgl. hierzu W. Kilger, Schmalenbachs Beitrag zur Kostenlehre, ZfbF 1973, S. 523 ff. und die dort angegebene Literatur.
Zu den Entscheidungsmodellen der Produktions-und Absatzplanung vgl. W. Kilger, Optimale Produktions-und Absatzplanung, Opladen 1973.
Vgl. E. Schmalenbach, Die Technik der Produktionskosten-Ermittlung, ZfhF 1907/08, S. 201 ff.; ders., Theorie der Produktionskostenermittlung, ZfhF 1908/09, S. 41 ff.; ders., Ober Verrechnungspreise, ZfhF 1908/09, S. 165 ff.; ders., Selbstkostenrechnung, ZfhF 1919, S. 257 ff., S. 321 ff.
Vgl. hierzu A. Müller, Der Einfluß der Kalkulationszwecke auf die Kalkulationsformen, Archiv für das Eisenhüttenwesen 1935/36, S. 215 ff.
Vgl. hierzu z. B. P. Nowak, Kritische Bemerkungen zur Plankostendiskussion, ZfB 1953, S. 124; P. Nowak, Kostenrechnungssysteme in der Industrie, 2. Aufl., Köln und Opladen 1961, S. 47 ff., 126 ff.
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© 1981 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Kilger, W. (1981). Einleitung. In: Flexible Plankostenrechnung und Deckungsbeitragsrechnung. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91719-5_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91719-5_1
Publisher Name: Gabler Verlag
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