Zusammenfassung
Daß die Aktionäre dumm und brav sind, stimmt nicht mehr. Die Debatten in den Hauptversammlungen der deutschen Großunternehmen zeigen — neben vielem Überflüssigen —, daß die Kleinaktionäre durchaus ihre Informationsrechte, die ihnen in den Aktienrechtsreformen zugesprochen worden sind, nutzen. Von Willkür der Verwaltungen kann kaum mehr die Rede sein. Daß trotzdem Großaktionäre bisweilen getäuscht worden sind und daß man namentlich Kommanditistinnen häufig im unklaren läßt, ist bekannt. Und daß viele der Aufsichtsratsmitglieder von heute geistig gar nicht in der Lage sind, die Dinge, die sie entscheiden sollen, zu begreifen, ist leider auch wahr. Insoweit gesehen würde eine Änderung der Bilanzierung auch nicht zu einer Änderung der Unternehmenspolitik führen. Aber es dürfte im Zuge der Zeit liegen, daß man Mitglieder von Aufsichtsorganen in stärkerem Maße für Verluste haftbar macht; und es dürfte auch im Zuge der Zeit liegen, daß man künftig für eine fachlich besser ausgerüstete Mannschaft in den Aufsichtsorganen durch gesetzgeberische Maßnahmen sorgt1), nachdem das Experiment, Gewerkschaftsvertreter in die Aufsichtsräte zu delegieren, an der fachlichen Unzuständigkeit und an der mangelnden Bereitschaft dieses Personenkreises zur Mitarbeit kläglich gescheitert ist.
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© 1972 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH Wiesbaden
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Zimmerer, C. (1972). Die Bilanz als Kontrollinstrument für Eigentümer und Aufsichtsräte. In: Bilanzwahrheit. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91707-2_26
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91707-2_26
Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-409-16505-1
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