Zusammenfassung
Das Charakteristikum der wissenschaftlichen Arbeit von Karin Knorr Cetina liegt in der engen Verknüpfung konstruktivistischen Gedankenguts und empirischer Forschung. Der Konstruktivismus wird von ihr ‘praktisch gewendet’ und als ein spezifischer Ansatz soziologischer Empirie vorgeführt. Die Stärke ihrer konstruktivistischen Position entfaltet sich daher in erster Linie in der Anwendung als Analyseinstrument in den Studien selbst. Knorr Cetina bedient sich des Konstruktivismus als Suchkonzept und Entdeckungstechnologie, um Prozesse der ‘Maschinerie zur Konstruktion von Wirklichkeit’ zu erschließen. Statt in der Abgrenzung zu bestehenden Ansätzen Selbstbeschreibungen ihres eigenen Ansatzes zu produzieren und den vielen Theorien eine weitere hinzuzufügen, wird der Konstruktivismus von ihr als Möglichkeit zur ‘Erweiterung und Entfaltung von Welt’ eingesetzt. Auf diese Weise entwickelt sie eine spannende konstruktivistische Variante, die — trotz Überschneidungen zu kognitionstheoretischen und sozialphänomenologischen Varianten — aufgrund ihrer besonderen Hervorhebung für die empirische Erschließung von Konstruktionsprozessen eine eigenständige Alternative darstellt.
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© 1997 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Gerhard, A. (1997). Der Laboransatz als konstruktivistische Methode. In: Bardmann, T.M. (eds) Zirkuläre Positionen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91676-1_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91676-1_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12964-8
Online ISBN: 978-3-322-91676-1
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