Zusammenfassung
Die unmittelbaren Folgen eines Skandals sind in der Regel leicht zu erkennen: Der entstandene Schaden auf der einen und die Konsequenzen für die Skandalierten auf der anderen Seite sind es, die eine Skandalierung nach sich ziehen kann. Was jedoch über eine längere Zeitspanne betrachtet mit den Skandalierten geschieht, läßt sich nur schwer vorhersagen. Die einen verabschieden sich aus der Politik, anderen gelingt nach einiger Zeit ein Comeback und wieder andere überstehen die Skandalierung scheinbar unbeschadet. Warum manche wieder auf ihren Posten zurückkehren, andere jeden Skandal überstehen und einige endgültig aus der Politik ausscheiden, darüber konnte man bisher nur spekulieren. Dabei liegt die Vermutung nahe, daß es Faktoren gibt, die Konsequenzen und Folgen eines Skandals auch für die Skandalierten vorherbestimmen. Ziel dieser Untersuchung ist es, mögliche Parallelen in der Biographie der Akteure, in der Art des angeprangerten Fehlverhaltens und im Ablauf der Skandale zu suchen, die Rückschlüsse auf die Dramaturgie und den voraussichtlichen Ausgang der Skandalierung zulassen. Es soll betrachtet werden, welchen Einfluß zum Beispiel die Parteizugehörigkeit, die Amtszeit oder die Art des Fehlverhaltens auf die Folgen des Skandals haben. Kann ein Politiker seinen Posten behalten, auch wenn ihm der Rückhalt aus den eigenen Reihen fehlt? Gibt es Entdecker des Fehlverhaltens, bei denen für die Skandalierten keine Chancen zum politischen Überleben bestehen? Und wie sollen Skandalierte auf die Vorwürfe reagieren, wenn sie ihren Posten halten wollen?
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Literatur
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Munzinger-Archiv / Internationales Biographisches Archiv. Loseblattsammlung. Ravensburg.
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Geiger, T., Steinbach, A. (1996). Auswirkungen politischer Skandale auf die Karriere der Skandalierten. In: Jarren, O., Schatz, H., Weßler, H. (eds) Medien und politischer Prozeß. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91675-4_7
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