Zusammenfassung
Die Ereignisse in der DDR während der sogenannten Wendemonate im Herbst 1989 wurden in der Düsseldorfer Zentrale des Deutschen Gewerkschaftsbundes mit deutlicher Zurückhaltung aufgenommen. Diese resultierte einerscits daraus, daß man sich grundsätzlich der „Tradition der Kontaktdiplomatie” verpflichtet sah, die scit fast zwei Jahrzehnten bestimmendes Merkmal nicht nur sozialdemokratischer, sondern im wesentlichen der gesamten Deutschlandpolitik gewesen war und zu deren Prämissen die Akzeptanz der politischen Eigenständigkeit der DDR gehört hatte. Dementsprechend betrachtete man den sich nun herauskristallisierenden „demokratischen Veränderungsprozeß” zwar grundsätzlich mit Wohlwollen, aber gleichzeitig als „innere Angelegenheit” der DDR. Andererscits fühlte man sich, unbeschadet dessen, daß sich die Entwicklung schon scit mehreren Monaten angekündigt hatte, von dem Tempo der Ereignisabfolge scit den Oktobertagen vollkommen überrascht und dementsprechend „konzeptionell überfordert”.215
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© 1999 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Weinert, R., Gilles, FO. (1999). Die Intervention des Deutschen Gewerkschaftsbundes und das Ende des FDGB. In: Der Zusammenbruch des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB). Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin, vol 87. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91674-7_5
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13015-6
Online ISBN: 978-3-322-91674-7
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