Zusammenfassung
In der Verbändetheorie mangelt es nicht an Masse. Ganz im Gegenteil: Zumindest für die Politik- und Wirtschaftswissenschaften sind freiwillige Vereinigungen und Interessenorganisationen seit langem ein beliebter Untersuchungsgegenstand. Und dabei schaute man oftmals über den Tellerrand der eigenen Disziplin: Nicht wenige Studien über “Interessengruppen im politischen System” (Weber 1977, für viele) entwickelten eine soziologische Lesart, indem sie Verbände als Raum für die Konstitution von Interessen, als Produzenten strategischer Handlungskompetenz und als organisierte Vermittlung zwischen Individuum und Gesellschaft konzipierten. Auch in der “Verbandsökonomik” (Herder-Dornreich 1973) finden wir weitreichende Erklärungsansprüche: Es geht hier zugleich um Verfahren der internen Willensbildung, um “außenpolitische” Umweltbeziehungen und um die Akteurslogik des “homo organisatoricus” (ebenda: 13ff). Die Besetzung soziologischer Terrains durch politik- und wirtschaftswissenschaftliche Ansätze kommt indes nicht von ungefähr. Denn die Organisationssoziologie fühlte sich für Mitgliederverbände lange Zeit nicht zuständig oder aber subsumierte sie stillschweigend unter ihr angestammtes Gebiet der Unternehmens- und Verwaltungsanalyse.1
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Bode, I. (1997). Normative Interessenorganisationen. In: Die Organisation der Solidarität. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 181. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91673-0_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91673-0_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13016-3
Online ISBN: 978-3-322-91673-0
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