Zusammenfassung
Wie bei der Auslegung jedes Gesetzesparagraphen, der in einer Merkmalskombination einen ganzen Katalog unterschiedlicher Bestimmungsgründe und Maßstabskriterien vorsieht, erhebt sich auch bei der Interpretation des § 1574 BGB neben der inhaltlichen Füllung einzelner unbestimmter Rechtsbegriffe (s. Abschnitt VII) das Problem der Maßstabsgewichtung. In der Angemessenheitsklausel hat der Gesetzgeber, wie ja bereits in der juristischen Normbegründung ausführlich dargelegt, die auf das Individuum abzustellenden Merkmale Ausbildung, Fähigkeiten, Lebensalter und Gesundheitszustand mit den als soziales Korrektiv zusätzlich eingefügten „ehelichen Lebensverhältnissen“ verbunden und als Bezugssysteme für die Bestimmung angemessener Erwerbstätigkeiten nebeneinandergestellt, ohne sich jedoch zur Frage der relativen Gewichtung der einzelnen Faktoren näher zu äußern.
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Lucke, D., Berghahn, S. (1983). Fragen der Maßstabsgewichtung. In: „Angemessenheit” im Scheidungsrecht. Forschungstexte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91634-1_11
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Print ISBN: 978-3-8100-0412-3
Online ISBN: 978-3-322-91634-1
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