Zusammenfassung
„Das sechs- bis neunjährige Kind braucht nicht fernzusehen“, befanden noch recht kategorisch 1967 die beiden Hamburger Medienforscher und Pädagogen Fritz Stückrath und Georg Stockmeyer, nachdem und obwohl sie in einer der ersten empirischen Erhebungen zum Fernsehverhalten der „Großstadtjugend“ eher gegenteilige Daten aufgespürt hatten. Und ihr Hildeshei-mer Kollege Heribert Heinrichs, später als unermüdlicher pädagogischer Berater dem Springer-Verlag zu Diensten, hatte wenige Jahre davor noch unerbittlicher konstatiert: „Da die Gefährlichkeit des Mediums als erwiesen gelten darf, sollte unmißverständlich eingeschärft werden: 1. Kinder unter sieben Jahren sollten grundsätzlich nicht fernsehen, auch wenn die Sendeanstalten hin und wieder Programme für sie ausstrahlen. 2. Kinder von sieben bis zehn Jahren sollen höchstens ein- bis zweimal in der Woche eine Sendung sehen. Man achte jedoch darauf, daß die ausgewählten Programme nicht länger als 30 Minuten dauern.“ Vermutlich sprachen solch mahnende Verhaltensregeln aber nur aus, was viele, vor allem Eltern und Pädagogen, anstrebten, zumindest dachten, aber schon damals, angesichts der unaufhaltsamen Expansion und Popularisierung des Fernsehens nicht mehr erreichten.
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© 1987 Leske Verlag + Budrich GmbH, Leverkusen
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Kübler, HD., Kuntz, S., Melchers, C.B. (1987). Fernsehfesseln oder produktives Handeln. Die Anliegen der Medien- und Theaterpädagogik (H. D. K.). In: Kuntz, S. (eds) Angst wegspielen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91629-7_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91629-7_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-0573-1
Online ISBN: 978-3-322-91629-7
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