Zusammenfassung
Die konkrete Schwierigkeit, einen adäquaten konzeptuellen Rahmen für die Lektüre von Hölderlins späten Hymnen (bzw. Hymnenentwürfen) zu finden, hat die Pietismusthese wahrhaft ‘putschistisch’ mit der spekulativen Setzung aus dem Wege zu räumen versucht, der zufolge die rätselhaften „utopischen“ Vorstellungen dieser Hymnen eben den pietistischen „Chiliasmus“ ‘säkularisierten’1. Diese These setzt allerdings einen von seiner konkret-historischen Aktualität vollständig ‘abgespaltenen’, auf unbegreifliche Weise im Pietismus der Vergangenheit (den er nachweislich ablehnte!) lebenden Hölderlin voraus. Die vorliegende Deutung behauptet nicht wie die Pietismusthese, alles zu begreifen. Sie schlägt statt dessen konkret eingrenzbare, kontrollierbare Komponenten eines noch zu entwickelnden ‘rousseauistischen’ oder vielleicht eher ‘neorousseauistischen’ konzeptuellen Rahmens vor. Dazu gehören insbesondere Rousseaus Thesen über die phasenweise Kulturation des Naturmenschen.
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© 1999 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Link, J. (1999). Rousseau als Ereignis und Diskursnetz in den Gedichten (Teil B): Späte Hymnen. In: Hölderlin-Rousseau: Inventive Rückkehr. Historische Diskursanalyse der Literatur. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91626-6_8
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13251-8
Online ISBN: 978-3-322-91626-6
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