Moderne Theorien der Demokratie und Konzeptionen politischer Partizipation

Zusammenfassung

Die Frage der Partizipation von Individuen und Gruppen an der politischen Herrschaft gehört zu den ältesten und vielleicht auch bedeutsamsten Fragen einer praktischen Politikwissenschaft. Jedoch setzt die Rede von der Partizipation eine Fragestellung voraus, deren Klärung ihr in logischer Hinsicht vorangestellt werden muss: Es handelt sich um die Frage nach dem referentiellen Objekt der Partizipation. Woran also wird bzw. soll partizipiert werden? Wenn man die Frage der Teilhabe aufwirft, so muss geklärt werden, woran denn überhaupt teilgenommen werden soll. Da es hier um politische Partizipation geht, ist der Gegenstandsbereich der Partizipation bereits vorbestimmt: Es geht um eine Teilhabe an der Politik, am Politischen oder auch am politischen Prozess. Mit anderen Worten: Es geht um die Bestimmung eines Politikbegriffes, dessen Klärung überhaupt erst die Frage nach der politischen Partizipation sinnvoll werden lässt. Damit ist die Problemstellung skizziert, die zu meinem eigentlichen Thema führt. Es geht um die Frage, ob und inwieweit in Abhängigkeit von unterschiedlichen Theorien von Demokratie und ihren spezifischen Politikbegriffen unterschiedliche Konzeptionen von politischer Partizipation zu erkennen sind. Zur Diskussion dieser Frage sollen fünf moderne Theorien von Demokratie in ihren theoretischen Entwürfen kurz vorgestellt und auf ihre jeweiligen Konzeptionen von politischer Partizipation und deren Institutionalisierung untersucht werden.