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Part of the book series: Grundkurs Literaturgeschichte ((GRUNDLIT))

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Zusammenfassung

Die Prosa von Max Frisch (geb. 1911) wurde vor allem in den späten fünfziger und in den sechziger Jahren als wichtig und ‚modern‘ empfunden und fand entsprechend breite Beachtung. Besondere Bedeutung erlangte dabei das Tagebuch 1946–1949 (erschienen 1950), das nicht nur aufgrund seines literarischen Ranges und seines zeitgeschichtlichen Wertes eine Schlüsselstellung in Frischs schriftstellerischer Tätigkeit einnimmt. Es enthält bereits Themen und Motive, die die erzählerischen und dramatischen Werke bestimmen, zum Teil sind selbst deren Fabeln hier schon skizziert. Darüber hinaus wird die Tagebuchform zu einem weithin konstitutiven Strukturmerkmal der meisten Romane. Orientiert an erzählerischen Techniken, die seit André Gide und anderen als Ausweis epischer Modernität gelten, variieren Frischs Romane (Stiller, 1954; Homo faber. Ein Bericht, 1957; Mein Name sei Gantenbein, 1964) eine spezifische Thematik, die ihnen Aufmerksamkeit und Wertschätzung sicherte: die Identitätsprobleme von Intellektuellen. Besonders aktuell wirkte damals wohl, daß Frisch — mitbedingt durch seine ursprüngliche Berufstätigkeit als Architekt — sich dabei nicht auf die literarische Intelligenz beschränkte, sondern deren Problematik am Beispiel der technischen Intelligenz — homo faber! — in weiterer Radikalisierung ‚fortschrieb‘. Während nach Frischs eigener beiläufiger Unterscheidung „die Romane sich um Individuelles kümmern“, haben „die Stücke sich mehr mit den öffentlichen Angelegenheiten befaßt“.1 Dies mag der Grund dafür sein, daß Frischs dramatisches Werk von größerem Einfluß auf die zeitgenössische Diskussion, und zwar nicht nur die literarische, gewesen ist. Es erscheint deshalb als legitim, die Theaterstücke als charakteristischen Kern des Gesamtwerks zu begreifen, zumal sich auch Frischs theoretische und poetologische Überlegungen primär auf das Drama und das Theater beziehen.

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Schütz, E., Vogt, J. (1980). Parabeltheater: Frisch und Dürrenmatt. In: Einführung in die deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts. Grundkurs Literaturgeschichte. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91544-3_13

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-91544-3_13

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-11425-5

  • Online ISBN: 978-3-322-91544-3

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