Zusammenfassung
In Abschnitt 4.2 haben wir festgestellt: Gegenstand eines Mathematikkurses (und einzelner Einheiten eines Kurses) sind mehr oder weniger elementare Fassungen und Konkretisierungen mehr oder weniger großer Ausschnitte mathematischer Theorien. In den bisherigen Kapiteln des zweiten Teiles wurde untersucht, auf welche allgemeinen Lernziele ein mathematischer Stoff bezogen und wie er nach verschiedenen lernpsychologischen Gesichtspunkten analysiert und strukturiert werden kann. Zur Vervollständigung der Entscheidungsbasis für die Unterrichtsplanung muß nun noch auf die wichtige und bisher nur am Rande behandelte Frage eingegangen werden, von welchen Ausgangspunkten aus, über welche Zwischenstufen und in welcher Reihenfolge ein gegebener Stoff — der von den Lernenden ja nicht auf einen Schlag zu erfassen ist — aufgerollt und behandelt werden soll, m.a.W. in welcher Sequenz der Stoff durchlaufen werden soll.
“In good teaching one introduces new concepts, ideas etc. by using them, one explains their rules of interaction with primitive elements one has assumed to exist, one makes them familiar through handling these rules. It is only later that one will be able to give the abstract definition which allows one to verify the consistency of the theory extended in this way. Mathematics, even in its most elaborate form, has never proceeded otherwise (except perhaps for certain gratuitous generalisations of algebraic theories).”
R. Thom in Howson (1973, p. 200)
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Literatur
Neben Krygowska (1968) sei als weitere grundlegende Literatur über die genetische Methode genannt van Hiele (1959) und Freudenthal (1973). In Freudenthal (1973) werden auch die wichtigsten Inhalte der Schulmathematik unter genetischen Gesichtspunkten diskutiert.
Eine kritische Würdigung der Didaktik Wittenbergs und Wagenscheins ist bei Lenné (1969, S. 54 ff.) nachzulesen. Über die Rolle der Geschichte im Mathematikunterricht vgl. Man Vollrath (1968) und Popp (1968) und den Bericht über das Symposium „Mathematische Historie und Didaktik der Mathematik“, TU Berlin 1974, Praxis d. Math. 16 (1974), 322–326. Eine sehr gute Darstellung des Verhältnisses zwischen genetischer und deduktiv-axiomatischer Methode gibt auch Kline (1966).
Sehr gute Beispiele für die Anwendung des genetischen Prinzips im Mathematikunterricht sind in Fletcher (1971) enthalten. Beispiele für genetisches Lehren im Geometrieunterricht werden in Heft1 (1974) der Zeitschrift Der Mathematikunterricht angegeben. Zur genetischen Methode in der Infinitesimalrechnung vgl. man Toeplitz (1949) und Wittmann (1973b). Die geschichtliche Entwicklung des genetischen Prinzips und seine geisteswissenschaftlichen Bezüge werden in G. Schubring, Das genetische Prinzip in der Mathematikdidaktik, Diss. Univ. Bielefeld 1978, umfassend dargestellt.
Für eine didaktische Analyse des Anwendungsaspekts der Mathematik vgl. W. Dörfler/ R. Fischer (Hrsg.), Anwendungsorientierte Mathematik in der Sekundarstufe II, Klagenfurt 1976. Bez. des Wechselspiels zwischen der Mathematik und ihren Anwendungen vgl. U. Beck, Zur Didaktik der Anwendungen innerhalb eines ausgewogenen Mathematikunterrichts, Diss. PH Ruhr Dortmund 1979 und H. Weber, Grundlagen einer Didaktik des Mathematisierens, Studien zur Erziehungswissenschaft, Bd. 14, Frankfurt u. Bern 1980.
Eine Klassifikation von Aufgaben im Sinne von 10.5.8 und didaktische Anleitungen zur Behandlung der einzelnen Typen entwickelt das Buch G. Glaeser (Hrsg.), Didaktik mathematischer Probleme und Aufgaben, Braunschweig/Wiesbaden 1980.
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© 1981 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden
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Wittmann, E.C. (1981). Methoden zur Konstruktion mathematischer Lernsequenzen. In: Grundfragen des Mathematikunterrichts. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91539-9_10
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Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-528-58332-3
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