Zusammenfassung
Der gewaltsame Ausbruch ethnischer Konflikte im Norden des Landes im August, der ein Eingreifen der Armee und mehrere tausend Tote, Zehntausende von Flüchtlingen sowie die Verwüstung der betroffenen Gebiete zur Folge hatte, rief Erinnerungen an den Völkermord von 1972 wach und bedeutete eine schwere Belastungsprobe für das Regime von Präsident Buyoya, führte andererseits aber dazu, daß das bisher tabuisierte ethnische Problem offiziell aufgegriffen wurde. Oberstes innenpolitisches Ziel bildet die nationale Einheit. Zur Prüfung der damit zusammenhängenden Fragen wurde Anfang Oktober eine gleichmäßig aus Hutu und Tutsi bestehende Beratungskommission eingesetzt. Überraschend kam Mitte Oktober die Ernennung eines Hutu zum Premierminister und die Bestellung einer je zur Hälfte aus Hutu und Tutsi gebildeten neuen Regierung. In einer regen innen- und außenpolitischen Informationskampagne wurden extremistische Elemente im Ausland für die Auslösung der Unruhen verantwortlich gemacht und Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen scharf zurückgewiesen. Die Bemühungen um Ausgleich ändern jedoch nichts daran, daß das ausschließlich von Tutsi beherrschte Militär den eigentlichen Machtfaktor im Staat bildet.
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© 1989 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Weiss, M. (1989). Burundi. In: Hofmeier, R. (eds) Afrika Jahrbuch 1988. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91501-6_38
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