Afrika 1988 — Das Jahr im Überblick

Zusammenfassung

1988 war für Afrika cher ein Jahr der politischen Hoffnungen als der tatsächlich schon realisierten Friedensschritte. Insgesamt war es — jedenfalls bei Betrachtung von außen — in politischer Hinsicht ein relativ ruhiges Jahr ohne spektakuläre Veränderungen. Entsprechend blieb die internationale Aufmerksamkeit für afrikanische Ereignisse und Entwicklungen auch eher gering. Beträchtliche Hoffnungen verbanden sich mit unterschiedlich deutlich ausgeprägten Anzeichen für eine Beilegung einiger der regionalen Konflikte, die schon seit Jahren in bewaffneter Form ausgetragen werden und große Bevölkerungsgruppen in Mitleidenschaft ziehen. In keinem der Fälle konnte aber während des Jahres der Friede schon endgültig gesichert werden; in mehreren Ländern hielten auch Bürgerkriege unverändert an. Deutlicher spürbar als je zuvor waren die Auswirkungen der allgemeinen Entspannung im Ost-West-Verhältnis auch auf die politischen Konstellationen in Afrika. Diese grundsätzlich erfreuliche Reduzierung des Gewichts außerafrikanischer Konfrontationen für die Entwicklungen auf dem Kontinent führte jedoch bei einigen afrikanischen Politikern schon zu Besorgnis darüber, daß nunmehr das Interesse der östlichen wie der westlichen Industrieländer an Afrika noch weiter zurückgehen und daher auch der Umfang der äußeren Unterstützung entsprechend gedrosselt werden konnte. Erstmals seit vielen Jahren hat es in keinem afrikanischen Land einen Regierungswechsel — weder durch Putsch noch auf friedlichem Wege — gegeben.