Zusammenfassung
In einem Bericht vor dem Zentralkomitee der PAIGC im Juni setzte sich Präsident Vieira kritisch mit der Rolle der Partei und der notwendigen Umstrukturierung des Parteiapparates auseinander. Ihre Strukturen hätten sich zwar im antikolonialen Kampf bewährt, entsprächen jedoch nicht mehr dem inzwischen erfolgten sozioökonomischen Wandel, so daß sie ihre Führungs- und Kontrollaufgabe gegenüber dem Staat zu verlieren drohe. Ihre Lähmung zeige sich am Mangel an interner Demokratie, einem zunehmenden ideologischen Vakuum und dem wachsenden Desinteresse der Mitglieder. Angesichts der wirtschaftlichen Reformpolitik und der vom IWF geforderten Liberalisierung gelte es, die Rolle der Partei und ihr Verhältnis zum Staat neu zu definieren sowie Ideologie und Praxis, Führung und Ausführung miteinander in Einklang zu bringen. Zu ihren wichtigsten Aufgaben gehörten nach Vieira die Förderung der gesellschaftlichen Moral und der Kampf gegen Korruption, Nachlässigkeit und Verantwortungslosigkeit.
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Weiss, M. (1989). Guinea-Bissau. In: Hofmeier, R. (eds) Afrika Jahrbuch 1988. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91501-6_17
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