Resümee: Neue Karriereperspektiven für Akademiker — Beginn eines systemischen Wandels in der Organisation der japanischen Wirtschaft?

Zusammenfassung

Wir haben uns in dieser Analyse auf die Karriereperspektiven von männlichen Akademikern in der Privatwirtschaft und somit auf ein kleines Segment innerhalb des japanischen Arbeitsmarktes konzentriert. Gleichwohl verteten wir den Standpunkt, daß von der Beschäftigungspolitik für diese Personengruppe systemprägende Wirkungen ausgehen. Es handelt sich um eine Elite unter den japanischen Arbeitnehmern, deren Erwerbsbedingungen nach allgemeiner Auffassung einen Idealtypus innerhalb der industriellen Beziehungen darstellen. Dabei hat die Vereinnahmung der männlichen Akademiker in den internen Arbeitsmärkten zusammen mit den dargestellten Karrieremodellen und Selektionspraktiken die Struktur des japanischen Arbeitsmarktes insgesamt, die zwischenbetriebliche Arbeitsteilung und letztlich die Besonderheiten des Wettbewerbsgeschehens in Japan geformt. Wenn sich nun bei den Arbeitgebern grundlegende Neuorientierungen in den Karrieremodellen für diese Kerngruppe in den Belegschaften und zugleich bei den männlichen Hochschulabsolventen ein Umdenken in bezug auf ihre Karriereziele abzeichnen sollten, so könnte dies systemische Änderungen in der japanischen Wirtschaft nach sich ziehen. Wir wollen daher unsere Ausführungen im Hinblick auf zwei Fragen zusammenfassen:

• Welche „robusten“ Trends zur Modifizierung des Personalmanagements für Arbeitnehmer mit Hochschulabschluß zeichnen sich ab?

• Sind diese Modifikationen so bedeutsam, daß sie systemrelevant werden könnten?